. Die Ursprungsformen des griechischen Akanthusornamentes und ihre naturlichen Vorbilder. lhouette der späteren Ornamentformengriechischer und römischer Zeit und zwar nicht nur durch die reichere Gliederungin Blattlappen und Zacken und deren Trennung durch tiefere Ausbuchtungen, son- 40 dern auch das weichere und rundlichere Liniament der Detaiiformen. Das, denzuerst angewendeten Bracteen entnommene streifennervige Rippenschema und diebreite Blattbasis wurde aber dauernd festgehalten. [Nur selten finden wir im Mittel-alter (wie z. B. an Kapitellen des Dogenpalastes) fiedertheilige Akanthusblät


. Die Ursprungsformen des griechischen Akanthusornamentes und ihre naturlichen Vorbilder. lhouette der späteren Ornamentformengriechischer und römischer Zeit und zwar nicht nur durch die reichere Gliederungin Blattlappen und Zacken und deren Trennung durch tiefere Ausbuchtungen, son- 40 dern auch das weichere und rundlichere Liniament der Detaiiformen. Das, denzuerst angewendeten Bracteen entnommene streifennervige Rippenschema und diebreite Blattbasis wurde aber dauernd festgehalten. [Nur selten finden wir im Mittel-alter (wie z. B. an Kapitellen des Dogenpalastes) fiedertheilige Akanthusblätter.] Dafs es nicht die in das Auge fallenden Blattformen der Pflanze waren,welche sich der Künstler zuerst als Vorbild wählte, sondern ihre kleinsten Gebilde,darf nicht Wunder nehmen, da wir auch in den frühen mittelalterlichen Stilperiodendie jüngsten und kleinsten Knospentriebe und Keimformen der Pflanzen verwendetsehen. Sind doch in diesen Formen nicht nur die treibenden Kräfte der Natur, dieregelmäfsigste und einfachste Struktur, sondern auch die statischen Eigenschaften. 53 der Pflanze am schönsten und charakteristischsten ausgesprochen. Zudem]^fügen sichdiese Gebilde wegen ihrer schlichteren und compakteren Formen am leichtesten derÜbertragung in die Werkstoffe der Kunst. Überhaupt scheint es kein Zufall, dafs die sprossenden Zeiten so bedeutenderStilperioden wie die der antiken und mittelalterlichen Kunst sich an die Vorbilderder pflanzlichen Knospenwelt anschlössen; fanden sie doch in ihr den Ausdruck fürihr eignes junges und aufbrechendes Wachsthum. Die Stilisirung der natürlichen Vorbilder in der griechischen Kunst zu ver-folgen, liegt aufserhalb dieser Aufgabe. Nur soviel sei gesagt, dafs während diezuerst verwendeten Bracteenformen des Akanthus häufig noch als unvermittelt indas traditionelle Ornament eingefügt erscheinen, sich sehr bald eine allmähliche 41 Verdauung der natürlichen Vorbilder, ein Procefs der Vermittelung beider Formen-reihen v


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