. Biologisches Zentralblatt. Biology. 614 Lindner, Biologie parasitischer Vorticellen. schein kommen und ich habe nach meinen Beobachtungen hierbei stets den Eindruck gehabt, dass sich die ausgewachsenen Formen nach und nach aus den mutmaßlich im Nucleus befindlichen kleinsten Spröss- lingeu entwickeln. Als solche sind meines Erachtens die oben er- wähnten, beim Absterben der Muttertierchen, bezw. beim Zerfall ihrer Cysten in der Regel myriadeuweise zum Vorschein kommenden kleinen, runden, weißen oder hellglänzenden Körperchen zu erachten. Zur Prüfung der Widerstandsfähigkeit der Vorticellen g


. Biologisches Zentralblatt. Biology. 614 Lindner, Biologie parasitischer Vorticellen. schein kommen und ich habe nach meinen Beobachtungen hierbei stets den Eindruck gehabt, dass sich die ausgewachsenen Formen nach und nach aus den mutmaßlich im Nucleus befindlichen kleinsten Spröss- lingeu entwickeln. Als solche sind meines Erachtens die oben er- wähnten, beim Absterben der Muttertierchen, bezw. beim Zerfall ihrer Cysten in der Regel myriadeuweise zum Vorschein kommenden kleinen, runden, weißen oder hellglänzenden Körperchen zu erachten. Zur Prüfung der Widerstandsfähigkeit der Vorticellen gegen Aus- trocknen habe ich mehrere anfangs September 1894 in Vorticellen- Kulturen getauchte, zuvor sterilisierte Holzstäbchen, welche ich in reinen Pappschachteln unter sorgfältigem Verschluss aufbewahrt hatte, gegen Ende Februar d. J. — also nach 1^2 Jahren — enthüllt und die Lebens- und Entwicklungsfähigkeit der daran haften gebliebenen Vorticellencysten näher untersucht. Die mit dem Infusorienwasser armierten Enden der Stäbchen wurden den 20. Februar er. in mit dünner Fleischextrakt-Lösung gefüllten Gläschen abgerieben und diese Flüssigkeit demnächst mikroskopisch untersucht. Hierbei fanden sich zahlreiche gut erhaltene Vorticellencysten mit deutlichem Nucleus — a. —, darunter auch mehrere von Kopulations- bezw. sich begattenden Pärchen herrührende Kapseln — b. c. —, wie aus der hier beigefügten Zeichnung ersichtlich ist: Der größte Teil der an den Holz- stäbchen eingetrockneten Vorticellen war jedoch augenscheinlich zerfallen und ein Kern in ihnen nicht wahrnehmbar. Als Ueberreste der Cysten, bezw. ihrer Nuclei Abbildungen a—e. zeigten sich einzelne gut konservierte hantei- förmige Gebilde d. d. —. Auch einige Cer- comonaden-Cysten, welche die Gestalt einer kleinen körnigen Kugel haben \— e. —, ließen sich bei der ersten Untersuchung unter dem Mikroskop nachweisen. Alle diese Gebilde waren nach 3 Tagen aus dem Gesichtsf


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