. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. 106 DIE GARTENKUNST. XIII, (j den Standpunkt an. Der aber kann für eine Volks- gemeinschaft, für ihre Zivilisation und sich bildende Lebensanschauung, von der alles ausgeht und der sich alles einfügen muß, immer nur einer sein. Frage: Was gilt da für uns * In einer kleinen Schrift, die sich mit den Aus- wüchsen unserer Heimatschutzbewegung befaßt, bringt Prof. Sesselberg diesen komplizierten Vorwurf in einen einfachen pla- stischen Rahmen. Er sieht ihn im ,,Rhyth- mus der Geschichte", der zwischen Zeitalter und Zeita


. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. 106 DIE GARTENKUNST. XIII, (j den Standpunkt an. Der aber kann für eine Volks- gemeinschaft, für ihre Zivilisation und sich bildende Lebensanschauung, von der alles ausgeht und der sich alles einfügen muß, immer nur einer sein. Frage: Was gilt da für uns * In einer kleinen Schrift, die sich mit den Aus- wüchsen unserer Heimatschutzbewegung befaßt, bringt Prof. Sesselberg diesen komplizierten Vorwurf in einen einfachen pla- stischen Rahmen. Er sieht ihn im ,,Rhyth- mus der Geschichte", der zwischen Zeitalter und Zeitalter oft nur kleine Einschnitte legt (Barock — Rokoko), gelegentlich aber zwischen ganze Grup- pen von Zeitaltern große Klüfte einschiebt (Antike — Gotik — Renaissance). Nun, es kann ja doch wohl keine Meinungsver- schiedenheit geben, daß, um im Bilde zu bleiben, das 19. Jahr- hundert, das Zeitalter der Erfindungen, der Technik und des Welt- verkehrs, einen Ein- schnitt in diesem Ge- schichtsrhythmus dar- stellt, wie er energi- scher und umwälzen- der nie da war und nicht gedacht werden kann. Auf dieser Arbeit beruht das Dasein unseres Geschlechts, Wir durchwirken sie geistig. Es gibt kaum einen Zweig unserer so vielseitigen kulturellen Bestrebungen, solcher Vergeistigungen, der nicht mittel- bar oder direkt von dieser großen umfassenden ,,Vor- kultur der Arbeit" sein Leben herleiten müßte. Diesem neugeschaffenen kulturellen Rohstoff kann logisch nur eine Rhythmisierung gleichwertig sein, die ihm innerlich entspricht. Ein solcherart vorbewußtes, gesetzmäßiges Formbilden auf allen Gebieten des realen Lebens ist aber hinwiederum undenkbar ohne ein gewisses Maß freiheitlicher Überwindung der natürlichen Hemmungen. Für uns kann nur gelten: Entweder ein neuer einiger Kulturwillen bricht sich Bahn, oder — unsere Geschichte kerbt eben eine lächerlich bescheidene Münchener Frühiahrsblunienausbt So oder ähnlich denken oder fühlen heute die


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