. Einführung in die Biologie. Biology. 62 Viertes Kapitel. Der im Samen eingeschlossene Keim besteht noch ganz aus lebenden, sehr gleichförmigen Zellen. Die Vorgänge der Gewebesonderung sind aber leichter verständlich, wenn wir den Endzustand kennen, und wir betrachten deshalb zunächst den inneren Bau einer erwachsenen Pflanze. Als Beispiel kann uns im allgemeinen die Pferdebohne dienen. Für das genauere Studium einiger Einzelheiten werden wir bei anderen Pflanzen, die sich besser eignen, Anleihen machen müssen. Vorausschicken können wir, daß etwas wesentlich Neues zu der Gewebegliederung, wie


. Einführung in die Biologie. Biology. 62 Viertes Kapitel. Der im Samen eingeschlossene Keim besteht noch ganz aus lebenden, sehr gleichförmigen Zellen. Die Vorgänge der Gewebesonderung sind aber leichter verständlich, wenn wir den Endzustand kennen, und wir betrachten deshalb zunächst den inneren Bau einer erwachsenen Pflanze. Als Beispiel kann uns im allgemeinen die Pferdebohne dienen. Für das genauere Studium einiger Einzelheiten werden wir bei anderen Pflanzen, die sich besser eignen, Anleihen machen müssen. Vorausschicken können wir, daß etwas wesentlich Neues zu der Gewebegliederung, wie der Wurmfarn sie aufweist, nicht hinzukommt. Die Oberfläche des vierkantigen Bohnenstengels — wir halten uns zunächst an ein junges, noch nicht holziges Stück — wird von der mit Spaltöffnungen versehenen Oberhaut gebildet. Was darunter liegt, C^$' 9Wj^ -^rry^ Vkrrf^.,. Fig. 46. Querschnitte aus dem Stengel der Pferdebohne, a und b 150/1, c 15/1. ist zum größten Teil dünnwandiges Grundgewebe, unmittelbar unter der Oberhaut reich an Blattgrün und locker (p in Fig. 46a), nach innen dichter; in der Mitte ist durch Zerreißung des Gewebes ein großer lufterfüllter Hohlraum {h in Fig. 46c) entstanden. An den vier Kanten des Stengels liegt unter der Oberhaut ein Füllgewebe mit stellenweise stark verdickten Zellulosewänden und fast ohne Zwischenzellräume {k in Fig. 46a). Dieses Gewebe ist fester als das übrige dünnwandige, lockere Füllgewebe, aber die Zellen leben und ihre Wände sind trotz ihrer Dicke fähig in die Länge zu wachsen. Solch dickwandiges Füllgewebe (Kollenchym) tritt deshalb oft als erstes Festigungs- gewebe an jungen Organen auf, die sich noch strecken, auch ganz gewöhnlich an Blattstielen, die sehr biegsam sein müssen. In einiger Entfernung von der Oberfläche liegen zahlreiche Gefäßbündel (Fig. 46c); die große Mehrzahl läßt sich auf dem Querschnitt durch die Seiten- linien eines Quadrats verbinden, nur in der einen oder anderen E


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