. Biologisches Zentralblatt. Biology. Lehmann, Diuretische Wirkung des Bieres. 539 Zeiten zu bestimmen, ergaben zwar einige mal eine raschere Resorption des verdünnten Alkohols als des Wassers -- andere Versuche blieben aber ohne prä- gnantes Resultat, so dass wir auf diesem Wege nicht weiter zu kommen fürchten. Aus dem Angeführten geht vorläufig nur für Herrn Dr, Mori's Person hervor : 1) Die Bierdiurese ist im wesentlichen auf den im Bier enthaltenen Alkohol zurückzuführen, neben dem auch die Kohlensäure etwas diuretisch wirkt. 2) Die Ursache der diuretischen Wirkung des Alkohols scheint ein


. Biologisches Zentralblatt. Biology. Lehmann, Diuretische Wirkung des Bieres. 539 Zeiten zu bestimmen, ergaben zwar einige mal eine raschere Resorption des verdünnten Alkohols als des Wassers -- andere Versuche blieben aber ohne prä- gnantes Resultat, so dass wir auf diesem Wege nicht weiter zu kommen fürchten. Aus dem Angeführten geht vorläufig nur für Herrn Dr, Mori's Person hervor : 1) Die Bierdiurese ist im wesentlichen auf den im Bier enthaltenen Alkohol zurückzuführen, neben dem auch die Kohlensäure etwas diuretisch wirkt. 2) Die Ursache der diuretischen Wirkung des Alkohols scheint eine kom- plexe. Eine Herz- und Nierenwirkuug des Alkohols kann nicht wohl die Hauptursache sein, da Alkohol beim hungernden Menschen nicht diuretisch wirkt — eine beschleunigte Wasserresorption durch Alkohol, eine akute Hy- drämie, scheint wahrscheinlich bei der Hydrurie beteiligt. Weitere Versuche sind im hygieinischen Institute lebhaft im Gange, ich hoffe, Ihnen über dieselben bald in Kürze berichten zu können'). Sitzung vom 8. März 1887. Die in der Sitzung vom 30. November 1886 gemachten Mitteilungen über obiges Thema bin ich heute in der Lage in zwei wesentlichen Punkten er- gänzen zu können. 1) Es wurden in der letzten Sitzung Zweifel ausgesprochen, ob sich die diuretische Wirkung des Bieres resp. Alkohols auch an biergewohnten Bayern zeigen lasse. Wir haben seitdem an 3 Bayern Versuche gemacht; die eine Versuchsperson, der Altbayer Köf er 1, 37 Jahre alt, der seit Jugend in landes- üblicher Weise Bier trinkt, dagegen keinen Thee imd nur den hier gebräuch- lichen Kaffee, lieferte unter den verschiedeneu Versuchsbedinguugen Harn- mengen, die eine vollständige Bestätigung der Resultate von Dr. Mori's Selbst- versuchen darstellen. Die beiden andern bayerischen Versuchspersonen, von denen die eine schwächlich, die andere nicht absolut zuverlässig war, lieferten etwas unregelmäßigere Werte, doch stimmen sie im Prinzip vollkommen mit den an Dr. Mori und


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