. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. Rachitis und Epithelkörperchsn. 465 wieder niedriger und so die Gesamtlänge des Knoclnens unternormal. Diese Annahme ist in Skizze III widergegeben. Wenn der normale Knochen mit seiner normal hohen Knorpelschicht normal lang ist (I), so nuißte bei der Rachitis das Zusammenpressen des zu einer pathologischen Höhe emporgewucherten Knorpels (II) zur Verhinderung einer übernormalen und zur Erzielung einer unternormalen Knochenlänge soweit getrieben werden, daß die Knorpelschicht niedriger wäre als normal, wie das in Skizze III dar- ges


. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. Rachitis und Epithelkörperchsn. 465 wieder niedriger und so die Gesamtlänge des Knoclnens unternormal. Diese Annahme ist in Skizze III widergegeben. Wenn der normale Knochen mit seiner normal hohen Knorpelschicht normal lang ist (I), so nuißte bei der Rachitis das Zusammenpressen des zu einer pathologischen Höhe emporgewucherten Knorpels (II) zur Verhinderung einer übernormalen und zur Erzielung einer unternormalen Knochenlänge soweit getrieben werden, daß die Knorpelschicht niedriger wäre als normal, wie das in Skizze III dar- gestellt ist. Aber auch dieses Bild widerspricht der Erfahrung, da ja die Knorpelschicht bei Rachitis in Wirklichkeit pathologisch hoch ist. Abgesehen davon kann die pathologische 'N^erkürzung rachitischer Knochen so erheblich sein, daß im Vergleich damit die Reduktion der Knorpelschicht auf einen Bruchteil ihrer normalen Höhe viel zu gering wäre, denn schon die normale Knorpelschicht ist sehr nieder. So sehen wir, wie das Bestehen eines zu kurzen Knochens mit einer zu hohen Knorpelschicht es bei der Rachitis unmöglich macht, die pathologisch hohe Knorpelschicht durch eine gesteigerte Knorpelwucherung bei nicht gehemmtem, vaskulären Abbau zu erklären. Diese alte Anschauung ist eine durch nichts bewiesene Annahme, die mit den realen ^^erhältnissen nicht in Übereinstimmung zu bringen ist. Skizze Schema zur Erläuterung der verschiedenen Erklärungsversuche rachitischer Wachstumsstörung. Anders ist es, wenn wir die Ursache des pathologischen Plus an Höhe der Knorpelschicht nicht in einem pathologisch gesteigerten Knorpelanbau, sondern in einem gehemmten Knorpelabbau erblicken. Nehmen wir vorerst an, daß hierbei der Knorpelanbau in normalem Tempo vor sich gehe, so bekämen wir die Skizze IV. In dieser ist die knöcherne Diaphyse viel kürzer als normal (Skizze I) und das ist ganz natürlich, denn der gehemmte Knorpelabbau, den wir nunmehr annehmen, bedeutet ei


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