. Biologische studien über dytisciden. Dytiscidae. 206 C. Wesenberg-Lund. sehen den Elythren und dem Abdomen dem Wasser ausgesetzt sich befindet; oft aber fehlt er ganz. Behandelt man im Spätherbst einen Dytiscus in der oben ge- schilderten Weise, daß man eine breite Spalte in die Elythren schneidet, und das Tier einige Tage in dem Aquarium gehen läßt, so wird man folgendes beobachten können. Das Tier steht regungslos auf dem Boden des Gefäßes. In der einen oder der anderen oberen Ecke der Spalten sieht man eine Luftblase erscheinen (Textfig. 3 a, und &); sie wird dem Wasser einige Sekunde


. Biologische studien über dytisciden. Dytiscidae. 206 C. Wesenberg-Lund. sehen den Elythren und dem Abdomen dem Wasser ausgesetzt sich befindet; oft aber fehlt er ganz. Behandelt man im Spätherbst einen Dytiscus in der oben ge- schilderten Weise, daß man eine breite Spalte in die Elythren schneidet, und das Tier einige Tage in dem Aquarium gehen läßt, so wird man folgendes beobachten können. Das Tier steht regungslos auf dem Boden des Gefäßes. In der einen oder der anderen oberen Ecke der Spalten sieht man eine Luftblase erscheinen (Textfig. 3 a, und &); sie wird dem Wasser einige Sekunden ausgesetzt und dann wieder äußerst langsam eingezogen; dies wiederholt sich etwa in einer Viertelstunde. Wer Gelegenheit gehabt hat, diese Beobachtungen anzustellen, ist keinen Augenblick darüber in Zweifel, daß das Tier mit diesen Bewe- gungen bestrebt ist, die Luftmasse mit dem Wasser in Berührung zu bringen. Es ist eine naheliegende Vermutung, daß das regelmäßige Einziehen und Ausstoßen der Luftblasen doch in irgendeiner Weise für die Respiration von Bedeutung ist. Man darf wohl im allgemeinen annehmen, daß eine sauerstoffarme und an Kohlensäure reiche Luftblase, die in Berührung mit gutem sauer- stoffhaltigem Wasser kommt, Sauerstoff aus dem Wasser aufnimmt, bis die Spannung aus- geglichen ist. Indem gleichzeitig die Kohlen- säure abgegeben wird, wird die Luftmasse wieder respirabel. Die Bedeutung aller der obengenannten Beobachtungen ist damit sehr leicht begreifbar. Gleichzeitig versteht man nun auch andere Beobachtungen, die früher unbegreiflich waren; z. B. sobald das Wasser in den Aquarien trübe zu werden beginnt, steigen die Tiere sehr oft an die Oberfläche; ist es klar und rein, bleiben sie viel länger in den tieferen Schichten. Ist meine Auffassung richtig, dann wäre die Atmung im Winter folgendermaßen zu verstehen: die Tiere suchen sich, wie schon 1910 hervorgehoben, pflanzenreiche Teiche als Überwinterungslokalitäten auf. Hier über


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