. Elektrophysiologie . Die Nerven und ihre physiologische Function, 527 und bestehen nur mehr in Schliessung der Scheere, d. i. Verkürzung des Muskels. Das Gleiche ist selbstverständlich auch bei solchen Präparaten der Fall, deren Schliessmuskel von vornherein keinen merk- lichen Tonus zeigt. Entsprechend dem Charakter dieses Muskels als eines quergestreiften erfolgen die erwähnten Gestaltsveränderungen im Allgemeinen ziemlich rasch. Verzeichnet man dieselben graphisch (Fig. 167), so sinkt die Curve bei langsamer Bewegung der Schreib- fläche im Beginne des Tetanisirens fast rechtwinkelig ab, i
. Elektrophysiologie . Die Nerven und ihre physiologische Function, 527 und bestehen nur mehr in Schliessung der Scheere, d. i. Verkürzung des Muskels. Das Gleiche ist selbstverständlich auch bei solchen Präparaten der Fall, deren Schliessmuskel von vornherein keinen merk- lichen Tonus zeigt. Entsprechend dem Charakter dieses Muskels als eines quergestreiften erfolgen die erwähnten Gestaltsveränderungen im Allgemeinen ziemlich rasch. Verzeichnet man dieselben graphisch (Fig. 167), so sinkt die Curve bei langsamer Bewegung der Schreib- fläche im Beginne des Tetanisirens fast rechtwinkelig ab, indem der Muskel plötzlich stark und oft sogar maximal erschlafft. An der Grenze der Stromstärke, bei welcher die hemmende Wirkung der Nervenreizung in ihr Gegentheil umschlägt, sind die Reizerfolge nicht selten doppelsinnig, und treten mannigfache Unregelmässigkeiten auf. Auch in Fällen, wo der natürliche Tonus fehlt, lassen sich unter Umständen die hemmenden Wirkungen der Nerven- reizung nachweisen, wenn der erschlaffte, ruhende Muskel künstlich in einen dauernden oder rhythmisch unterbro- chenen Erregungszustand versetzt wird. Dies gelingt leicht, wenn man bei schwin- gendem Hammer des Schlittenapparates Fig. 167. Tetanisirende Eeizung in den Kreis der secundären Spirale ein Jes dauernd tonisch verkürzten HT i • 1 li. 11 j .i , öchliessmuskels der Krebsacheere; Metronom einschaltet, welches gestattet, wiederholte kurzdauernde Hem- dem Schliessmuskel direct mittels zwei mung(Erschlaffung) während jedes- durch die Chitinschaale der Scheere ge- maliger Reizung des Nerven. stochener Platinspitzen in beliebigem Rhythmus Gruppen von Inductionsschlägen zuzuführen und so regel- mässige, rhythmische Contractionen auszulösen, die nun durch gleich- zeitige Nervenreizung in ähnlicher Weise beeinflusst werden können, wie die natürlichen Herzpulse durch den Nervus vagus. Handelt es sich um ein Präparat, dessen Schliessmuskel in Folge der directen rhyth- mischen
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