. Allgemeine Biologie;. . Wasserversorgung bei Epiphyten 573 hat, eine eigene Fauna beherbergen, deren bestimmte Vertreter außerhalb der- selben überhaupt nicht vorkommen. In diesen Zisternen werden nicht bloß Regenwasser, sondern auch vom Wind hineingewehte anorganische Bestand- teile, herabfallende Rindenstückchen, Humus usw. aufgefangen. Sie sind also zugleich Wasser- und Nährstoffbehälter. Wie bereits erwähnt, wird die Absorption des auf diese Weise aufgefange- nen Wassers mit den darin gelösten Nährstoffen nicht durch die Wurzeln, son- dern durch die neuerdings namentlich von Mez und Stei


. Allgemeine Biologie;. . Wasserversorgung bei Epiphyten 573 hat, eine eigene Fauna beherbergen, deren bestimmte Vertreter außerhalb der- selben überhaupt nicht vorkommen. In diesen Zisternen werden nicht bloß Regenwasser, sondern auch vom Wind hineingewehte anorganische Bestand- teile, herabfallende Rindenstückchen, Humus usw. aufgefangen. Sie sind also zugleich Wasser- und Nährstoffbehälter. Wie bereits erwähnt, wird die Absorption des auf diese Weise aufgefange- nen Wassers mit den darin gelösten Nährstoffen nicht durch die Wurzeln, son- dern durch die neuerdings namentlich von Mez und Steinbrinck eingehend studierten (und im Band II, i. Teil S. 122 beschriebenen) Saugschuppen besorgt. Dagegen fungieren die Wurzeln bloß als Haftorgane. Ihre Wasser- und Nähr- stoffaufnahme ist so verschwindend gering, daß sie im Vergleich zur Absorption durch die Saugschuppen praktisch gar nicht in Betracht kommt. Sie sind auch dementsprechend nur schwach entwickelt. Selbst bei den stattlichstenArten dieser formenreichen Familie bedecken sie in der Regel rings um die An- heftungsstelle bloß ein Areal, das die Oberfläche der Hand kaum übertrifft. Um so fester sind sie da- gegen an die Rinde angekittet, weshalb sich auch epiphytische Bromeliaceen nur schwer von ihrer ^'s- 25- Epiphytische Bromeiiacee ' (Nidularium fulgens) mitWasser sara- Unterlage trennen lassen. melnden und absorbierenden Blatt- Daß diese Epiphyten die Wurzeln zur Wasser- versorgung und Ernährung absolut nicht benötigen, hat Schimper durch fol- gende in ihrer Heimat angestellten Versuche gezeigt. Um jede Möglichkeit einer Wasseraufnahme durch die Wurzeln auszuschließen, wurden dieselben einfach ab- geschnitten und der ganze die Wurzeln tragende Teil der Pflanze mit Kanada- balsam überzogen. Nicht begossene Exemplare starben je nach der Art nach wenigen Tagen oder einigen Wochen ab; von oben begossene Exemplare bheben da- gegen während der ganzen Dauer der Versuche bis drei Monate vollkommen f


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