. Edelsteinkunde; eine allgemein verständliche Darstellung der Eigenschaften, des Vorkommens und der Verwendung der Edelsteine, nebst einer Anleitung zur Bestimmung derselben, für Mineralogen, Edelsteinliebhaver, Steinschleifer, Juweliere . Fig. 89. Kristallforra des Axinits. Cyanit. Der Cyanit oder Disthen ist ein zuweilen weißes oder hellgelbes, auch grünes, graues oder schwarzes, meist aber, wie der Name sagt, blaues Mineral. Die Farbe ist zwar in der Regel ziemlich blaß himmelblau, aber doch auch nicht selten dunkel kornblumen- blau. Derartige Exemplare geben recht hübsche Schmucksteine, w


. Edelsteinkunde; eine allgemein verständliche Darstellung der Eigenschaften, des Vorkommens und der Verwendung der Edelsteine, nebst einer Anleitung zur Bestimmung derselben, für Mineralogen, Edelsteinliebhaver, Steinschleifer, Juweliere . Fig. 89. Kristallforra des Axinits. Cyanit. Der Cyanit oder Disthen ist ein zuweilen weißes oder hellgelbes, auch grünes, graues oder schwarzes, meist aber, wie der Name sagt, blaues Mineral. Die Farbe ist zwar in der Regel ziemlich blaß himmelblau, aber doch auch nicht selten dunkel kornblumen- blau. Derartige Exemplare geben recht hübsche Schmucksteine, wenn sie genügende Durchsichtigkeit haben, was aber allerdings nicht allzu oft der Fall ist. Diese gleichen dann bis zu einem gewissen Grade dem Sapphir und werden wohl auch zuweilen für solchen gehalten und verkauft. An den Sapphir erinnert auch der Edelsteinname dieses Minerals, Sappare oder Sappar. Dieser stammt von einem Schreib- fehler her, den der jüngere Saussure, der bekannte Genfer Mineraloge, machte, als er die Etiquette, die bei einem fälschlich für Sapphir gehaltenen Stück Cyanit lag, als Sapparö las. Trotzdem dieser Irrtum längst erkannt ist, blieb der letztere Namen doch bestehen, da er sich allmählich zu fest eingebürgert hatte, besonders bei den französischen Edel- steinhändlern. Wie der Topas ist der Cyanit ein Tonerde-Silikat, er unterscheidet sich aber von jenem durch den Mangel des Fluorgehalts. Seine chemische Formel ist: Al^ O3 . Si O.^, ein kleiner Teil der Tonerde ist jedoch durch Eisenoxyd ersetzt, das trotz seiner geringen Menge doch wahrscheinlich die Farbe bedingt. Der schön blaue Cyanit vom St. Gotthard enthält: 36,(i7 Kieselsäure, 63,ii Tonerde und 1,1;) Eisenoxyd (zusammen 100,97). Vielfach ist das Mineral deutlich kristallisiert. Die Kristalle, an denen eine der häufigsten Formen die in Fig. 90 abgebildete ist, gehören dem triklinen System an. Es sind breite, langgestreckte, nicht selten etwas gebogene, meist im Gneis, Glimm


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