. Beihefte zum botanischen Centralblatt. Plants. 168 Ivanow, Über den Stoffwechsel beim Reifen ölhaltiger Samen etc. Die vorliegende Tabelle beweist, daß die Glykose mit fort- schreitender Reife des Samens stark abnimmt. Im Jahre 1910 konnte ich überhaupt keine Glykosemenge konstatieren. Diese Tatsache spricht sehr dafür, daß die Pflanze in diesem Entwick- lungsstadinm vornehmlich Glukose braucht. Wir werden später noch sehen, daß der Saft in den Samen einen ganz bedeutenden Glukosezufluß erhält. (S. Diagramm No. 1.) Die Glukose verwandelt sich offenbar in andere Substanzen, wie Glyzerin, Fett


. Beihefte zum botanischen Centralblatt. Plants. 168 Ivanow, Über den Stoffwechsel beim Reifen ölhaltiger Samen etc. Die vorliegende Tabelle beweist, daß die Glykose mit fort- schreitender Reife des Samens stark abnimmt. Im Jahre 1910 konnte ich überhaupt keine Glykosemenge konstatieren. Diese Tatsache spricht sehr dafür, daß die Pflanze in diesem Entwick- lungsstadinm vornehmlich Glukose braucht. Wir werden später noch sehen, daß der Saft in den Samen einen ganz bedeutenden Glukosezufluß erhält. (S. Diagramm No. 1.) Die Glukose verwandelt sich offenbar in andere Substanzen, wie Glyzerin, Fettsäuren u. s. w. Unsere Tabelle 3 sagt nichts aus über das Verhältnis von Trauben- und Rohrzucker. Die Abnahme des Rohrzuckers ist nur relativ, absolut nimmt die Rohrzuckermenge zu, da die Trocken- substanz während des Prüfungsprozesses stark zunimmt. Das Diagramm No. 2 stellt die absolute Menge der Kohlehydrate, be- rechnet auf 100 Teile, ]6vir 28VIII 10IX 13 ix Diagramm No. 1. Liniiin usttatissimunt. Die Kohlenhydrate in Samen in verschiedenen Reifestadien. 1907. — Glukose. Saccharose. Aus dem Diagramm No. 2 geht hervor, daß die Pflanze nur die Glukose verbraucht. Bei Abwesenheit von Glukose verarbeitet die Pflanze aber auch den Rohrzucker zur Ölsynthese. Ob in un- serem Falle eine wirkliche Anhäufung des Rohrzuckers als Re- servevorrat sozusagen als „Reservezucker" vorkommt, kann man aus Erwägungen wahrscheinlich machen. Man versteht in der Physiologie unter Ablagerung als Reservestoff: einen Vorgang, bei dem die fragliche Substanz bestimmte Umwandluugen erduldet, so geht Reservestärke aus Glukose, Reserverohrzucker (in Beta vulgaris) aus Monosacchariden hervor. Viel kompliziertere Umwandlungen dürften daher der Ablagerung der Reserveöle und Reserveproteinen vorausgehen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Rohrzuckermenge, die sich im Leinsamen ablagert, durch die Gefäßbündel des Stammes dem Samen zufließt und als Kohlehydratreserve


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