. Biologisches Zentralblatt. Biology. Goebel, Induzierte oder autonome Dorsiventralität bei Orchideenluftwurzeln? 2l7 tritt dort, wo Wurzeln fehlen oder spärlich entwickelt sind. Dass sie am Hypokotyl der Keimlinge besonders auffallend hervortreten, ist also nicht zu verwundern, da die Entwickelung einer Haupt- wurzel am Hypokotyl der Orchideen ausnahmslos unterbleibt. Raciborski'^) fand später eine dorsiventrale Ausbildung des Hypokotyls auch bei anderen Orchideen: Äerides, Vanda, Phalae- yiopsis. Bei Arn'des vermehren sich sogar die Keimpflanzen durch Adventivsprossebildung (leider ist nicht


. Biologisches Zentralblatt. Biology. Goebel, Induzierte oder autonome Dorsiventralität bei Orchideenluftwurzeln? 2l7 tritt dort, wo Wurzeln fehlen oder spärlich entwickelt sind. Dass sie am Hypokotyl der Keimlinge besonders auffallend hervortreten, ist also nicht zu verwundern, da die Entwickelung einer Haupt- wurzel am Hypokotyl der Orchideen ausnahmslos unterbleibt. Raciborski'^) fand später eine dorsiventrale Ausbildung des Hypokotyls auch bei anderen Orchideen: Äerides, Vanda, Phalae- yiopsis. Bei Arn'des vermehren sich sogar die Keimpflanzen durch Adventivsprossebildung (leider ist nicht angegeben, ob dabei neue Keimpflanzen, mit Hypokotyl u. s. w. oder direkt beblätterte Sprosse entstehen ^^). Er nennt den Keimspross einen „Protokorm" — eine Bezeichnung, auf welche unten zurückzukommen sein wird. Die Angaben des Verf. über die Keimung von Taeniophiillum sind später von Noel Bernard in seiner schönen Abhandlung „L'evolution dans la Symbiose, les Orchidees et leur Champignons commensaux" ^*^) bestätigt worden. Fig. 6. Taeniophyllum ZolUngeri. I Spitze eines Keimlings in Außen- ansicht: Der Kotyledon Co ist mit dem ersten Blatt h^ scheidenförmig verwachsen, h^ zweites Blatt. II Das- selbe im Längsschnitt, v Vegetations- punkt. /// Spitze eines jüngeren Keimlings schräg von unten und der Seite, So Sohle des Hypokotyls mit Haftscheiben. Doch ist Noel Bernard in einem Punkte anderer Ansicht als der Verf. Er sagt (a. a. 0. p. 66): „Goebel a considere comme un rudiment de cotyledon la partie saillante anterieure de la crete dorsale^^), mais cette Interpretation me parait inexacte; ici en efi^et, comme chez les Fhalaenopsis, la premiere feuille, au lieu d'etre oppose ä ce pretendu cotyledon, se developpe du meme cöte que lui par rapport au sommet ; Wenn das so wäre, so würde allerdings meine Deutung un- haltbar sein. Ich untersuchte deshalb die Reste meines vor 30 Jahren in Java gesammelten Materials an Keimlingen. O


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