. Die Gartenkunst . scher Engherzigkeit erstarrt, lichung und Fesselung hat weniger Nachteile gehabt als Von dieser Veräußer- die Gartenkunst nicht jede andere. Auch hier ging der Maßstab für das Natürliche und bleibend Künstlerische, der Blick für das Gleichgewicht der Er- scheinungen, der für das Landschaftsbild wichtiger als für jede andere Kunst ist, für hinge Zeit verloren, d. h. weniger den Künstlern selbst als den Fakt' iren, die als Auftraggeber den Antrieb zu künstlerischer Schaffenslust geben müssen. Der Zu- sammenhang zwischen Kulturform und Natur, wie ihn u. a. das Siedelungsbild f


. Die Gartenkunst . scher Engherzigkeit erstarrt, lichung und Fesselung hat weniger Nachteile gehabt als Von dieser Veräußer- die Gartenkunst nicht jede andere. Auch hier ging der Maßstab für das Natürliche und bleibend Künstlerische, der Blick für das Gleichgewicht der Er- scheinungen, der für das Landschaftsbild wichtiger als für jede andere Kunst ist, für hinge Zeit verloren, d. h. weniger den Künstlern selbst als den Fakt' iren, die als Auftraggeber den Antrieb zu künstlerischer Schaffenslust geben müssen. Der Zu- sammenhang zwischen Kulturform und Natur, wie ihn u. a. das Siedelungsbild früherer Zeit zeigte und abseits gelegene Ortschaften auch heute noch nicht ver- loren haben, entschwand in demselben Maße, in dem die Ortschaften den Mittel- punkten der modernen Wirtschaftsbewe- gung nahestanden. Das Einfache und Natürliche wußte man häufig nicht mehr zu schätzen, weil man im Übermaß des Gekünstelten den Sinn für die Ästhetik der Natur überhaupt verloren hatte. Kunst sollte sein, was wir in unserem wissen- schaftlich-dürftigen Klügeln dafür aus- gaben, und je mehr wir uns von den einfachen schönen Maßstäben der Natur entfernten, desto kleinlicher wurden un- sere Mittel, desto übermütiger und prah- lender ihre Anwendung. Das Holz z. B. in seiner schlichten Bildung war nicht mehr schön genug; es mußte erst durch Bemalun" eine künstliche Maserunu er- Holländischer Garten „Le printemps" von Abel Grimmer (Antwerpen). halten, wie es wunderlicherweise noch jeder Eisenbahn- wagen erkennen läßt. I )ie weiche, rhythmische Rundung unserer Berge erhielt einen unharmonischen Aufbau, fin- den eine Burg oder ein Wartturm Vorbild war. Wie jedes Mietshaus in der Stadt nach einem Turm oder der Nach- bildung einer verschnörkelten Sandsteinfassade strebte oder das ehrliche hohe Dach hinter Blendgiebeln ver- steckte, so wurden künstliche Seen ausgehoben, die wo- möglich noch einen Zementboden erhielten. So ist schließ- lich au


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