. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XVII. 22. Februar 1913. Nr. 8. Nadidruck und Nachbildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafrechtlidi verfolgt. Gehölze. der be- Empfehlenswerte Philadelphus. (Hierzu fünf Abbildungen, nach vom Verfasser für die „Gartenwelt" gefertigten Aufnahmen.) „Jasmin" nennt man sie im Volksmunde, diese anspruchs- losen, überall gedeihenden, und selbst da, wo ihnen nur noch etwas Sonnenlicht bleibt, auch so überaus dankbar blühenden Gehölze. Ueber und über sind sie dann mit den schnee- weißen


. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XVII. 22. Februar 1913. Nr. 8. Nadidruck und Nachbildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafrechtlidi verfolgt. Gehölze. der be- Empfehlenswerte Philadelphus. (Hierzu fünf Abbildungen, nach vom Verfasser für die „Gartenwelt" gefertigten Aufnahmen.) „Jasmin" nennt man sie im Volksmunde, diese anspruchs- losen, überall gedeihenden, und selbst da, wo ihnen nur noch etwas Sonnenlicht bleibt, auch so überaus dankbar blühenden Gehölze. Ueber und über sind sie dann mit den schnee- weißen Blütentrauben bedeckt, und die langen, leicht über- hängenden Zweige biegen sich unter der auf ihnen ruhenden, duftenden Last. Tagsüber ist der Duft wohl weniger intensiv; am dämmernden Abend aber, oder am erwachenden Morgen, wenn die zitternden Sonnenstrahlen sich blitzend brechen im tauigen Gezweig, und der glockenhelle, fröhliche Schlag der Nachtigall das uralte, und doch so neue Lied von der Wieder- geburt des allverjüngenden Frühlings hinausjubelt in die Icnospende und blühende Gottesnatur, dann entströmt Blütenmasse ein solch köstlicher, durchdringender, fast täubender Duft, wie man ihn bei anderen unserer Gehölze nicht wiederfindet. Jeder Windhauch führt mit Duft gesättigte Luftwellen weithin durch die Frühlingsluft. In alten Bürger- und Bauern- gärten gehört der Jasmin, richtig Pfeifenstrauch, sozusagen zum eisernen Bestände, wie der Flieder- und Holunderstrauch, das Gais- blatt und der Lindenbaum auch. Gewöhnlich pflanzte man ihn an das Gartenhäuschen, an die Laube, oder an den einfachen, aus Holz verfertigten Gartenzaun, an denen empor oder auch darüber hinweg die weit ausgreifenden, spreizen- den Aeste wuchsen, ja sich bis in die unteren Aeste der Bäume hinein verirrten. Und welch an- heimelnder, friedlicher Anblick ist es, wenn sich die blüten- schweren, langen Zweige in leich- tem Bogen zur Erde senken. Aller- dings waren es


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