. Die Gartenwelt . ich an einen weniger bekannt gewordenen Ausspruch Goethes,der das rechte Wort stets getroffen und den Begriff am voll-endetsten wiedergab. Im 37. Jahrgange der „Kritischen Blätter Pfeils findetsich ein von dem damals bereits 73jährigen Wilhelm Pfeilverfafster Aufsatz mit der Überschrift: „Goethes Charak-teristik des Wuchses der Eiche, worin genauer auf einemündliche Aufserung Goethes gegen Eckermaun eingegangenwird. Goethe gab die Gründe an, weshalb die Eiche imDickicht des Waldes sich nicht zur vollendeten Schönheitentwickeln könne, auf feuchtem, sumpfigem Boden werde ihrgl


. Die Gartenwelt . ich an einen weniger bekannt gewordenen Ausspruch Goethes,der das rechte Wort stets getroffen und den Begriff am voll-endetsten wiedergab. Im 37. Jahrgange der „Kritischen Blätter Pfeils findetsich ein von dem damals bereits 73jährigen Wilhelm Pfeilverfafster Aufsatz mit der Überschrift: „Goethes Charak-teristik des Wuchses der Eiche, worin genauer auf einemündliche Aufserung Goethes gegen Eckermaun eingegangenwird. Goethe gab die Gründe an, weshalb die Eiche imDickicht des Waldes sich nicht zur vollendeten Schönheitentwickeln könne, auf feuchtem, sumpfigem Boden werde ihrgleichfalls das Knorrige, Eigensinnige, Zackige fehlen, aubergigen Abhängen würden diese Eigenschaften zu frühzeitigerscheinen, nur der sandige oder mit Sand vermischte Bodenwäre der vollen Entwicklung der Eiche am günstigsten. Andiese Bemerkungen knüpft Pfeil an und entwickelt, dafs derBegriff von einem schönen Baume weit unbestimmter sei, alsder von einer schönen Blume oder einem schönen Ligustrum vulgare var. glaucum fol. albo-marginatiä.Originalaufnahme für die „Gartenwelt. Bei einem schönen Baume wachse die Schönheit sogar oftmit der Masse, und eine Eiche von 20 Klaftern werde beigleicher Schaft- und Astbildung für schöner gehalten als einevon nur i Klafter. Nur ein Boden, auf dem ein Baum seinevolle Entwicklung im höhern Alter erreichen könne, sei imStande, schöne Bäume zu schaffen, und der beste „Eichen-bodeu sei nicht der Sandboden, wie Goethe meine, nochweniger der Sumpfboden, sondern ein gewisser Flufsboden(wie hier an der Alsterj oder tiefgründiger humoser Lehm-boden (wie im Eichenparke). Deshalb wüchsen in dem Elb-,Oder-, Weichselthale, sowie im aufgeschwemmten Boden derDonauländer und im tiefgründigen Lehmboden Westfalensdie schönsten Eichen, und bei den Menschen dieser Gegen-den war schon vor alters die Eiche ein Symbolbaum, wiekein anderes Volk einen hat. Noch heute tragen die schön-sten Eichenwälder die fruchtbaren


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