. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. Untersuchungen am Laubfrosch der Kanaren 283 sches Orientierungsvermögen, da es auf den Kanaren nur eine Laubfrosch-Art gibt. Suchen die Weibchen rufende Laubfrösche auf, sind es immer Artgenossen. Ausgehend von den differenzierten Paarungsrufen befriedigte dieses Ergeb- nis allerdings nicht, denn die sehr spezifischen Merkmale der Rufe ließen eher ein leistungsfähiges Unterscheidungsvermögen bei den Weibchen erwarten. Das trifft auch zu. Nach der Verbesserung der m


. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. Untersuchungen am Laubfrosch der Kanaren 283 sches Orientierungsvermögen, da es auf den Kanaren nur eine Laubfrosch-Art gibt. Suchen die Weibchen rufende Laubfrösche auf, sind es immer Artgenossen. Ausgehend von den differenzierten Paarungsrufen befriedigte dieses Ergeb- nis allerdings nicht, denn die sehr spezifischen Merkmale der Rufe ließen eher ein leistungsfähiges Unterscheidungsvermögen bei den Weibchen erwarten. Das trifft auch zu. Nach der Verbesserung der methodischen Voraussetzungen rea- gierten die Weibchen sehr gut auf die akustischen Signale, insbesondere als zwi- schen den Lautsprechern Wasserstellen angelegt wurden. Dies erschien zweck- mäßig, als unter normalen Verhältnissen die Weibchen das letzte Stück der Anwanderung auch im Wasser zurücklegen, um zu einem rufenden Männchen zu Abb. 5. Am Ende der Anwanderung fixiert ein paarungsbereites Weibchen den Laut- sprecher, aus dem arteigene Paarungsrufe ertönen. Als positive phonotaktische Reaktion wurde gewertet, wenn ein Weibchen unmittelbar am Lautsprecher angekommen war (Abb. 5). Die Anwanderung über 2 m erfolgte meist nicht geradlinig, sondern auf einem mehr oder weniger gro- ßen Umweg und war mitunter erst 30 Minuten nach Verlassen des Käfigs abge- schlossen. Nach der Ankunft am Lautsprecher berührten die Weibchen diesen häufig kurz mit der Schnauze, kletterten an ihm hoch oder wanderten um ihn herum. Die intensive Suche nach dem vermeintlichen Geschlechtspartner war ein überzeugender Hinweis auf die anlockende Wirkung der Paarungsrufe, denn andere Faktoren als den akustischen Signalen standen für die Orientierung wäh- rend der Anwanderung nicht zur Verfügung. Durch eine Reihe von Versuchen gelang der Nachweis, daß die Weibchen zwi- schen natürlichen Paarungsrufen unterscheiden, die temperaturbedingte Unter- schiede aufweisen. Bei diesen


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