. Grundzüge der physiologischen Psychologie. rungen d. einfachen Reactionsvorgangs durch äuß. u. innere Einflüsse. 297 lässt sich an eine exacte psycho-physische Analyse der Versuchsergebnisseum so weniger denken, da die toxische Einwirkung selbst zum Theil jenesichere Selbstbeobachtung ausschließt, welche hierzu erforderlich wäre. Nach den sorgfältigen Versuchen, welche E. Kraepelin mit einer Reihevon Nervenmitteln (Amylnitrit, Aether, Chloroform, Alkohol) ausführte,scheinen sich namentlich zwei Gruppen von Stoffen deutlich von einanderzu sondern: eine erste, bei der unmittelbar nach der Einv


. Grundzüge der physiologischen Psychologie. rungen d. einfachen Reactionsvorgangs durch äuß. u. innere Einflüsse. 297 lässt sich an eine exacte psycho-physische Analyse der Versuchsergebnisseum so weniger denken, da die toxische Einwirkung selbst zum Theil jenesichere Selbstbeobachtung ausschließt, welche hierzu erforderlich wäre. Nach den sorgfältigen Versuchen, welche E. Kraepelin mit einer Reihevon Nervenmitteln (Amylnitrit, Aether, Chloroform, Alkohol) ausführte,scheinen sich namentlich zwei Gruppen von Stoffen deutlich von einanderzu sondern: eine erste, bei der unmittelbar nach der Einverleibung einStadium verlängerter Reactionen eintritt, welches dann weiterhin einemlänger dauernden Stadium verktlrzter Reactionen Platz macht (Amylnitrit,Chloroform), und eine zweite, bei welcher nur eine mehr oder wenigerlange dauernde Verlängerung der Reactionszeit zu beobachten ist (Aether,Alkohol). Ein Reispiel für das Verhalten der ersten Gruppe gibt diefolgende, die Wirkung des Amylnitrit darstellende Curve (Fig 200). Die. Fig. 200. Abscissenlinie ist in der Höhe der normalen Reactionszeiten gezogen: dieErhebung der Curve über dieselbe bedeutet also Verlängerung, die SenkungVerkürzung der Reactionszeit; der Moment der Inhalation des Mittels istdurch ein Kreuzchen bezeichnet. Die ganze Dauer der Schwankung wareine verhältnissmäßig kurze: schon 3 — 4 Minuten nach Beginn der In-halation war das Maximum der Verkürzung erreicht. Die initiale Ver-längerung ist hier wohl hauptsächlich durch die eintretende Benommenheitdes Sensoriums verursacht, welche die Apperception erschwert; die nach-trägliche Verkürzung beruht vielleicht auf einem durch die Erschwerungder Apperception begünstigten Uebergang in die muskuläre bei Beginn der Chloroformnarkose folgt der anfänglich starken Ver-langsamung ein Stadium, in welchem man noch häufig automatisch aufReize zu reagiren vermag, ohne dass man dieselben deutlich die Verlangsam


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