. Die Gartenwelt . Raupe von Zeuzera aesculi. (Aus Henschel.) Späne und den Kot befördert das braun- oder fleischrot gefärbte, bissige Tier durch eine weite Auswurfsöffnung meist unten am Stamme nach außen, wo die Anhäufungen solchen Auswurfs auf dem Boden den Baum als „von der roten Holzraupe befallen" kennzeichnen. Ein solcher Baum gewährt nicht selten Hunderten solcher Schmarotzer zur gleichen Zeit Obdach und vermag als immer wieder benutzter Brutbaum seine ganze Umgebung zu verseuchen. Die in der Jugend nesterweise, also gesellig, im Splintholz fressenden und über- winternden Raupen z


. Die Gartenwelt . Raupe von Zeuzera aesculi. (Aus Henschel.) Späne und den Kot befördert das braun- oder fleischrot gefärbte, bissige Tier durch eine weite Auswurfsöffnung meist unten am Stamme nach außen, wo die Anhäufungen solchen Auswurfs auf dem Boden den Baum als „von der roten Holzraupe befallen" kennzeichnen. Ein solcher Baum gewährt nicht selten Hunderten solcher Schmarotzer zur gleichen Zeit Obdach und vermag als immer wieder benutzter Brutbaum seine ganze Umgebung zu verseuchen. Die in der Jugend nesterweise, also gesellig, im Splintholz fressenden und über- winternden Raupen zerstreuen sich später, gehen, erwachsen, im dritten Jahre nach unten und verpuppen sich hier im Mai in einer zu diesem Zwecke ausgenagten Puppenwiege in holzmehldurchsetztem Kokon (vgl. Abb. 2). Dieses Puppen- lager verrät sich außen am Stamme nicht selten durch einen aus der Rinde hervorragenden Pfropfen von Bohrspänen. Gelegentlich findet die Verpuppung aber auch außerhalb des Baumes in irgend einem geeigneten Verstecke statt. Nach drei- bis vierwöchiger Puppenruhe schlüpft im Juni oder Juli der große, aber im Gegensatz zum vorigen recht schlicht und unscheinbar gefärbte Schmetterling, der dort, wo er sich in Obstkulturen eingenistet hat, beträchtliche Verheerungen anzurichten vermag. Die Bekämpfung dieser gefährlichen Holzbohrer, des Blausiebes sowohl wie des Weidenbohrers, ist einigermaßen schwierig und verspricht nur bei radikalem Vorgehen Erfolg. Starkbefallene alte Brutbäume sind natürlich unbarmherzig noch im Herbste auszurotten. Das Holz ist, um die etwa noch mögliche Verpuppung zu verhüten, noch im selben Winter zu Heizungszwecken zu verwerten, darf also nicht lagern. Besonders richte man sein Augenmerk auf Bäume, die viel von Spechten besucht werden. Diese Tiere sind gerade bei der Aufsuchung unsichtbarer Holzschmarolzer in der Obstanlage recht gute und verläßliche Wegweiser, weil sie regelmäßig zu jenen Bäumen zurückkehren, wo für


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