. Die Gartenwelt. Gardening. VI, 26 Die Gartenwelt. 303 dem Garten in seiner Ebenenlage keine Beziehung; aber an sich ein mustergiltiges Beispiel einer künstlichen Felsbildung, sei auf sie hingewiesen. Sie hebt sich in ihrer Naturwahrheit von den dort befindlichen älteren Bauten aus Natursteinen vorteilhaft ab. Letztere sind, soweit sie zusammengesetzt werden, nicht weniger künstlich, gelingen aber meistens nicht so naturwahr, weil man die Fügung und Klüftung nicht voll- ständig beherrschen kann. Mit dieser Bemerkung sei einem Einwand gegen künstliche Nachbildungen der Natur begegnet. Alle sic


. Die Gartenwelt. Gardening. VI, 26 Die Gartenwelt. 303 dem Garten in seiner Ebenenlage keine Beziehung; aber an sich ein mustergiltiges Beispiel einer künstlichen Felsbildung, sei auf sie hingewiesen. Sie hebt sich in ihrer Naturwahrheit von den dort befindlichen älteren Bauten aus Natursteinen vorteilhaft ab. Letztere sind, soweit sie zusammengesetzt werden, nicht weniger künstlich, gelingen aber meistens nicht so naturwahr, weil man die Fügung und Klüftung nicht voll- ständig beherrschen kann. Mit dieser Bemerkung sei einem Einwand gegen künstliche Nachbildungen der Natur begegnet. Alle sich frei erhebenden Felsbildungen werden immer etwas Koulissenartiges haben; daher ist es gut, wenn man sie nur von einer Seite betrachten kann, indem man die andere, z. B. durch Pflanzungen, fast vollständig verdeckt. Die Kosten sind hoch, der Eindruck nur dort einigermafsen entsprechend, wo man iha nicht mit natürlichen Felsen vergleichen kann. Mit geringeren Mitteln läfst sich oft Schöneres schaffen, das den Zweck des lebhaften Linienspieles auf andere Weise er- reicht. — Wir werden später da- von reden. Durch geschickte Pflanzung und Ausnutzung der Erdmassen auf der Bergkuppe des Gartens läfst sich viel Steinmaterial sparen ; es gilt bei solchen, frei über den Garten und seine Bäume hervor- ragenden Klippen, die bei der Herstellung geschaffenen Höhen- unterschiede zwischen Felsen und Pflanzen dauernd zu wahren, das heifst, letztere entsprechend un- merklich unter Schnitt zu halten, damit durch Entfernung ganzer Laubpartieen die kühnen Linien, die starren Flächen und Klüfte sichtbar bleiben. Krüppelhafte Bäume können auf einigen der höheren Felszacken die Höhen- wirkung verstärken. Bei diesen und meinen künftigen Betrachtungen über Felsbildungen im Garten setze ich stets voraus, dafs die Felsen um ihrer selbst willen, als natürlich erscheinender Teil des Gartens auftreten sollen. Andere Gesichtspunkte sind mafsgebend, wo es sich darum handelt, der


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