. Die Gartenwelt. Gardening. XV, 48 Die Gartenwelt. 663 wird dann zugesetzt, und diese Zu- schüsse belasten natürlich die Er- träge aus der Baumpflanzung. Es ist deshalb wohl die Frage aufgeworfen worden, ob die Be- wirtschaftung mit Unterfrüchten überhaupt ratsam sei. Den Boden brach liegen zu lassen, geht aus mancherlei Gründen nicht, denn wir würden dadurch entweder eine Un- krautplage sondergleichen hervor- rufen oder aber mit der Zeit würde der Boden durch Anflug nach und nach mit einer dichten Grasnarbe bedeckt werden, und eine solche Grasnarbe ist, sehr nasse Böden ausgenommen, das größ


. Die Gartenwelt. Gardening. XV, 48 Die Gartenwelt. 663 wird dann zugesetzt, und diese Zu- schüsse belasten natürlich die Er- träge aus der Baumpflanzung. Es ist deshalb wohl die Frage aufgeworfen worden, ob die Be- wirtschaftung mit Unterfrüchten überhaupt ratsam sei. Den Boden brach liegen zu lassen, geht aus mancherlei Gründen nicht, denn wir würden dadurch entweder eine Un- krautplage sondergleichen hervor- rufen oder aber mit der Zeit würde der Boden durch Anflug nach und nach mit einer dichten Grasnarbe bedeckt werden, und eine solche Grasnarbe ist, sehr nasse Böden ausgenommen, das größte Ver- derben für die Bäume, wie jeder erfahrene Obstzüchter weiß. Es bleibt mithin nur die Wahl, ohne jede Unterkultur den Boden zwi- schen den Bäumen unter dem Pfluge zu halten, und das kostet Geld, oder eine Unterfrucht zu bauen, welche ihrerseits die Kosten der Bodenbearbeitung trägt. Diese Bodenbearbeitungskosten vermag aber die Unterfrucht nur dann zu tragen, wenn der Reihenabstand so groß ist, daß Licht und Luft nicht übermäßig abgeschlossen werden. Die Ansprüche hieran sind bei den verschiedenen gebräuchlichen Unterfrüchten außerordentlich ver- schieden. Rhabarber und Grünkohl Gurken, Tomaten und auch Erd- beeren dagegen sehr. Bei dieser Unempfindlich- keit des Rhabar- bers und seiner hohenRentabilität bringt z. B. die Rhabarberkultur noch einen ge- ringenReingewinn bei nur etwa 8 m Reihenabstand, während die ziem- lich lichtbedürfti- gen Tomaten erst beieinemMindest- abstand von 15m rentieren. In mei- nem Buche über Plantagenbetrieb*) habe ich eine *) „Der Groß- obstbau" ; Verlag'v. Paul Parey, Berlin SW. 11. M5,50. Liste zusammengestellt, in welcher die Verlustprozente durch Be- schattung usw. der gebräuchlichsten Unterfrüchte je nach dem Reihen- abstand der Bäume niedergelegt sind. Diese Verlustprozente, welche vom Bruttoertrag abzuziehen sind, betragen bei 8 m Reihenabstand und bei einem Reihenverlauf von Norden nach Süden


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