. Allgemeine Biologie. Cytology; Histology. 482 Einundzwanzigstes Kapitel. entgegen, krümmen sich aber, sobald sie die eigentliche Fläche zn ent- wickeln beginnen, so daß die eine Seite der letzteren senkrecht zum ein- fallenden Lichte gestellt ; Beide Flächen verhalten sich jetzt in bezug auf ihre Umgebung gleich, da sie beide von Wasser umspült werden. Nur in ihrer Beleuchtung besteht ein Unterschied und veranlaßt, daß die Arche- gonien und die Wurzelfasern sich nun an der oberen oder der Schatten- seite entwickeln. In ähnlicher Weise läßt sich auch bei einigen Phanerogamen der Ort


. Allgemeine Biologie. Cytology; Histology. 482 Einundzwanzigstes Kapitel. entgegen, krümmen sich aber, sobald sie die eigentliche Fläche zn ent- wickeln beginnen, so daß die eine Seite der letzteren senkrecht zum ein- fallenden Lichte gestellt ; Beide Flächen verhalten sich jetzt in bezug auf ihre Umgebung gleich, da sie beide von Wasser umspült werden. Nur in ihrer Beleuchtung besteht ein Unterschied und veranlaßt, daß die Arche- gonien und die Wurzelfasern sich nun an der oberen oder der Schatten- seite entwickeln. In ähnlicher Weise läßt sich auch bei einigen Phanerogamen der Ort der Wurzelbildung durch die Richtung der Beleuchtung beeinflussen. Als geeignetes Versuchsobjekt ist von Vöchting eine kleine Kaktee, Lepismium radicans, und von Sachs der Epheu empfohlen worden. Lepismium besteht aus breiten, plattgedrückten Stengeln mit flügelartig vorspringenden Kanten, die mit kleinen, schuppenartigen Blättchen bedeckt sind. Die Stengel kriechen auf der Erde hin oder erheben sich ein wenig über sie; in der Mitte ihrer unteren Seite erzeugen sie in Längsreihen angeordnete Luftwurzeln. „Die Untersuchung ergibt nun," wie Vöchting mitteilt, „daß die Wurzeln stets auf derjenigen Seite des Stengels gebildet. Fig. 323. Epheusproß (Hedera Helix). A Seit mehreren Tagen von der Rückenseite, B ebenso von der Bauchseite her beleuchtet; C ein späterer, ans B hervor- Zustand. Nach Sachs Fig. 339. werden, welche am schwächsten beleuchtet ist: nie auf derjenigen, welche vom direkt einfallenden Licht getroffen wird. Bindet man die Zweige vertikal und stellt sie so, daß die eine Seite vom Licht getroffen wird, so entstehen die Wurzeln auf der Schattenseite. Sind hier nun mehrere Wur- zeln gebildet, und man kehrt die Pflanze um, so daß die frühere Schatten- seite nunmehr zur beleuchteten wird, so werden die neuen Wurzeln wieder auf der Schattenseite erzeugt. Befestigt man Zweige so, daß sie hori- zontal vom Topfe abstehen und auf keiner Sei


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