. Die Gartenwelt . auf den Umstand hingewiesen, daß fast alle Herrschafts- gärtnereien eine Unmenge alter Ladenhüter beherbergen, die nur aus alter Gewohnheit und falscher Pietät erhalten werden. Eine kostspielige Sache ist bei den hohen Löhnen 4ie Wegeunterhaltung der Parkanlagen. Wo es nicht eine flach- liegende Befestigung verbietet, ist überall die Reinigung der Wege mit Pferdekraft und Wegehobel eingeführt worden. Der Bedarf an Arbeitskräften wird dadurch auf ein ganz geringes Maß zurückgeführt. Sofern bisher Pferde besonders für die Zwecke der Gärtnerei beschäftigt wurden, sind diese nac


. Die Gartenwelt . auf den Umstand hingewiesen, daß fast alle Herrschafts- gärtnereien eine Unmenge alter Ladenhüter beherbergen, die nur aus alter Gewohnheit und falscher Pietät erhalten werden. Eine kostspielige Sache ist bei den hohen Löhnen 4ie Wegeunterhaltung der Parkanlagen. Wo es nicht eine flach- liegende Befestigung verbietet, ist überall die Reinigung der Wege mit Pferdekraft und Wegehobel eingeführt worden. Der Bedarf an Arbeitskräften wird dadurch auf ein ganz geringes Maß zurückgeführt. Sofern bisher Pferde besonders für die Zwecke der Gärtnerei beschäftigt wurden, sind diese nach Möglichkeit durch Maultiere und Esel ersetzt worden. Diese sind viel billiger nicht nur in der Anschaffung, sondern auch in der Fütterung und sonstigen Unterhaltung. Als Führer und Pfleger genügen eine Frau oder ein halbwüchsiger Junge, während zum Pferde immer ein Mann gehört. Wo Land- oder Forstwirtschaft vorhanden ist, ist ein engeres Zusammenarbeiten herbeigeführt worden. Hierbei waren oft beträchtliche Schwierigkeiten zu überwinden, weil merk- würdigerweise fast überall Landwirtschaft und Gartenverwal- tung einander feindlich gegenüberstehen. Beide haben nebeneinander hergearbeitet, nicht miteinander. Gerade in letzterer Beziehung gibt es unschätzbare Vorteile und Ein- sparungen. Die Ausnutzung der Arbeitskräfte und Gespann- tiere ist viel günstiger, wenn nach gütlichem Uebereinkommen die verschiedenen Zweige einander aushelfen, sobald vor- übergehend freie Arbeitskräfte von der anderen Seite vorteil- haft beschäftigt werden können. Größter Wert ist auf rechtzeitiges Mähen der Parkwiesen gelegt worden. Die Wegeverunkrautung wird durch nichts besser eingeschränkt als dadurch. In einzelnen Fällen sind wenig begangene Parkwege einfach offen gelassen worden. Ohne Zutun be- rasen sie sich durch Anflug schon vom ersten Jahre an derart, daß man im zweiten Jahre kaum noch etwas von ihnen sieht. Sind die Wege sorgfältig befestigt, erweist


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