Archive image from page 242 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 XII, 0 DIE GARTENKUNST. 149 Halbkreise, im Kreise von Stcincichcndickicht umschlos- sen, mag zwar an Stärke des unmittelbaren Eindrucks hinter dem Laghetto der Villa Falconieri zurückstehen, an Schönheit steht es doch wohl höher. Man vergegen- wärtige sich den Eindruck: Man steigt die große Treppe hinauf, tritt in den tiefen Schatten des dichten Haines und gelangt dann auf den schönen, einfachen, groß- zügigen Platz vor der Terrasse, darüber das Wasser blinkend vom dunk- len Stein der Kas-


Archive image from page 242 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 XII, 0 DIE GARTENKUNST. 149 Halbkreise, im Kreise von Stcincichcndickicht umschlos- sen, mag zwar an Stärke des unmittelbaren Eindrucks hinter dem Laghetto der Villa Falconieri zurückstehen, an Schönheit steht es doch wohl höher. Man vergegen- wärtige sich den Eindruck: Man steigt die große Treppe hinauf, tritt in den tiefen Schatten des dichten Haines und gelangt dann auf den schönen, einfachen, groß- zügigen Platz vor der Terrasse, darüber das Wasser blinkend vom dunk- len Stein der Kas- kade fällt, die wie- derum in der Höhe durch eine Balustra- de und zwei Figuren abgeschlossen ist. Steigt man durch die Terrassenmauerund an dem rieselnden Wasser entlang nach oben, so steht man plötzlich im runden Raum, dessen ]\Iitte der dunkle Spiegel des großen Wasser- beckens ausfüllt und dessen Wände vom dunklen Laub der frei wachsenden Bäume gebildet sind. EineunsagbareRuhe und Größe ruht in diesem Park. Er hat in seiner heutigenEr- schcinung das, was ich mir unter idealer Gartenarchitektur vorstelle: Der Auf- bau, die große Form- gestaltung aus den menschlichen Gc- staltungsgesetzen heraus, welche die architektonischen sind; aber die Pflan- zen in ihrer eigenen F'ormenschönhcit, frei, nur in der An- ordnung den gleichen Gesetzen unbedingt unterworfen. Da kommt das wahrhaft Architektonische erst zur Gel- tung, welches frei ist von kleinen Formen und sein Material gerecht verwertet. — Auch hier ließe sich noch vielerlei über Kasino und Garten sagen, über die rauschenden oder leis murmelnden Brunnen, auch über die Art der Wasser leitung in diesen Anlagen. Und es dürfte nicht verges- sen werden die schöne Aussicht auch von dieser Villa. In Frascati klingt schon leise die Sentimentalität und falsche Naturschwärmerei an, aus der dann in England der Naturgarten her\<)rging. Aber man war doch zu natürlich kraftvoll, um ihr in der Villenan-


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