Handbuch der Sauerstofftherapie . rm nachdemselben ausstreckt, und dass es hohe Zeit w^ar, das belebende Gas wieder 17* 260 H. V. SchrÖtter, einzusaugen. Die Anoxyhämie ist in der Ruhe latent, bei körperlicher Arbeitspringt sie in die Augen. So geht die Sache nun allerdings ganz gut zwischen7 und 8000 m, insbesondere, wenn man sich mit so erfahrenen Kameradenwie Berson und Süring im Ballon befindet und sich selbst als „Wissendenbezeichnen darf. Wie aber gestalten sich die Dinge oberhalb dieser Grenzeund dabei allein im Korbe? Die besprochene Fahrt, welche ebenso wie unsere damals ausgeführtenV


Handbuch der Sauerstofftherapie . rm nachdemselben ausstreckt, und dass es hohe Zeit w^ar, das belebende Gas wieder 17* 260 H. V. SchrÖtter, einzusaugen. Die Anoxyhämie ist in der Ruhe latent, bei körperlicher Arbeitspringt sie in die Augen. So geht die Sache nun allerdings ganz gut zwischen7 und 8000 m, insbesondere, wenn man sich mit so erfahrenen Kameradenwie Berson und Süring im Ballon befindet und sich selbst als „Wissendenbezeichnen darf. Wie aber gestalten sich die Dinge oberhalb dieser Grenzeund dabei allein im Korbe? Die besprochene Fahrt, welche ebenso wie unsere damals ausgeführtenVorversuche in der pneumatischen Kammer, ausser zu meteorologischen Zwecken,namentlich auch zur Orientierung in physiologischer Richtung ausgeführt wurde,war ca. drei A¥ochen spcäter, am 31. Juli 1901, von der berühmten Hochfahrtvon Berson und Süring auf 10500 m gefolgt, an welcher ich leider nichtteilnehmen konnte. Ich gebe zunächst an der Hand des beistehenden Barogrammes eineSchilderung dieses Aufstieges (Fig. 20).. ,, 10 Minuten vor 11 Uhr erhob sich der mit 5400 cbm Wasserstoff gefüllte „Preussen mit uns beiden und zirka 3600 kg Sand- und Eisenballast (in der Form vonFeilspänen) sehr ruhig in die Luft, bei nur zum kleinen Teile mit Cu- und Cirrus-Wolkenbedecktem Himmel und schwachem Nordwestwinde. Der zu ^/g volle Ballon stieg rasch undanhaltend; nach 40 Minuten hatte er bereits, rund 5000 m Höhe erreicht, wo er erst dieKugelform annahm. Zur künstlichen Atmung wurden 4 Stahlzylinder ä 1000 1 Inhalt mit-geführt. Bald darauf begannen wir völlig nach rechts abzudrehen und bekamen Fahrtrichtungauf die Gegend südlich von Potsdam; die Temperatur war bereits um mehr als 30^^ von23,5*^ unten auf — 7° gesunken. Wir fingen bereits zwischen 5 und 6000 m mit der regel-mässigen Sauerstoffatmung an, mehr aus Vorsicht und um unsere Kräfte zu sparen, als ausdringendem Bedürfnis. Im allgemeinen wurde nun der Ballon in stetigem Aufstiege gehalten,indem wir stets


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