. Die Gartenwelt . Der neue Friedhof der Gemeinden Bladenhorst, Rauxel und Castrop i. W. Vogelschaubild des ausgeführten Entwurfes von Gartenarchitekt Allinger. wäre z. B. eine Unmöglichkeit. Eine große Gefahr liegt in übertriebener Monumentalität, welche zu beschämender Ent- täuschung führen kann, sobald man den eigentlichen Friedhof betreten hat. Es gibt solche Beispiele. Wenn Architektur erstarrte Musik sein kann, gäbe es dann einen Ort, wo man dies tiefer fühlen möchte als auf dem Friedhofe? Auf etwas anderes möchte ich aber noch die Aufmerk- samkeit lenken. Der Kampf gegen die Erdbestattu
. Die Gartenwelt . Der neue Friedhof der Gemeinden Bladenhorst, Rauxel und Castrop i. W. Vogelschaubild des ausgeführten Entwurfes von Gartenarchitekt Allinger. wäre z. B. eine Unmöglichkeit. Eine große Gefahr liegt in übertriebener Monumentalität, welche zu beschämender Ent- täuschung führen kann, sobald man den eigentlichen Friedhof betreten hat. Es gibt solche Beispiele. Wenn Architektur erstarrte Musik sein kann, gäbe es dann einen Ort, wo man dies tiefer fühlen möchte als auf dem Friedhofe? Auf etwas anderes möchte ich aber noch die Aufmerk- samkeit lenken. Der Kampf gegen die Erdbestattung ist keit und Hygiene sein Aufgaben der Friedhofskunst. Von Arthur Eiml er, Mainz. I. „Kirchhöfe" werden heute -— im ureigent- lichen Sinne desWortes — zur Bestattung der Toten nicht mehr an- gelegt. Selten, daß hier und da einmal eine Beerdigung auf einem solchen Kirch- hofe noch vorgenom- men wird; hier wird es sich auch meist um alte überlieferte Fa- milienrechte handeln, die einst durch kirch- liche Bestimmungen und Vereinbarungen unantastbar niedergelegt wurden. Selbst in kleinen Landgemeinden ist der „Hof" um die Kirche herum längst völlig mit Gräbern bedeckt, für neue Gräber ist also vielfach gar kein Platz mehr vorhanden. Man achtet in pietätvoller Weise den efeuumrankten Frieden der alten Kirchhöfe, auch dort, wo es noch möglich wäre, durch Aushebung der alten Grabstätten neuen Platz zu schaffen. Ausschlaggebend werden hier allerdings stets die neuzeitlichen Anforderungen an Zweckmäßig- seinem Wesen nach ein Kulturkampf. Unsere Zeit steht, soweit sich dies jetzt schon erkennen läßt, zweifellos an der Schwelle einer neuen Kulturepoche. Gegenwärtig ist die Anwendung der Feuerbestattung im Verhältnis außerordentlich gering und geschieht auch noch mit einer Menge Konzessionen an die Erdbestattung. Ich glaube fest daran, daß vieles von dem, was heute für die künstlerische Gestaltung unserer Friedhöfe mitbestimmend ist
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