Therapeutisches Lexikon : für praktische Ärzte . uerdurchtrennt, sondern, ihrem Faser-verlaufe parallel, womöglich stumpfauseinandergedrängt werden. Gelingtes endlich, den Abscess zu eröffnen,was am Eiterabflusse erkannt wird,führt man den wohl desinficirtenZeigefinger in die Lücke ein, irmeinerseits die Incisionswunde vor-läufig zu vergrössern, etwaige inder Abscesshöhle befindliche Strängezu trennen und die mehrkammerige,Inichtige Abscesshöhle in eine einzigeHöhle zu verwandeln, andererseits,um ihre Ausdehnung, Lage etc. zuerforschen. Hierauf lässt man denEiter ausfliessen, führt bei Stockun
Therapeutisches Lexikon : für praktische Ärzte . uerdurchtrennt, sondern, ihrem Faser-verlaufe parallel, womöglich stumpfauseinandergedrängt werden. Gelingtes endlich, den Abscess zu eröffnen,was am Eiterabflusse erkannt wird,führt man den wohl desinficirtenZeigefinger in die Lücke ein, irmeinerseits die Incisionswunde vor-läufig zu vergrössern, etwaige inder Abscesshöhle befindliche Strängezu trennen und die mehrkammerige,Inichtige Abscesshöhle in eine einzigeHöhle zu verwandeln, andererseits,um ihre Ausdehnung, Lage etc. zuerforschen. Hierauf lässt man denEiter ausfliessen, führt bei Stockungdes Ausflusses nochmals den Fingerein, spaltet auf demselben die Lückemittelst Knopfbistouri oder Winkel-scheere, falls man nicht die stumpfeDilatation mittelst beider haken-förmig eingelegter, in divergirenderRichtung wirkender Zeigefinger oderden Branchen einer Kornzange vorzieht, einVerfahren, welches Mosetig behufs Vermeidungjedweder Blutung warm empfiehlt. Bei sinuösen,tieferen Abscessen ist die Anlegungeiner oder Fio-. mehrerer Gegenöffnungen (Contraincisionen)dringend geboten. Dieselben werden entwedervon aussen nach innen angelegt, indem manauf eine durch die erste Incisionswunde ein-geführte Hohlsonde einschneidet, oder voninnen nach aussen, indem man einen krummen,dicken Troicar durch die Wunde in die Abscess-höhle einführt und am tiefsten Punkte der- selben aussticht. Incisions- und Contraincisions-wunden werden mit nicht zu dünnwandigen,entweder gelochten oder kielfederartig ge-schlitzten Drains versehen und ein antisepti-scher Compressionsverband angelegt. — Vonüblen Ereignissen bei einer Abscesseröffnungerwähnt Mosetig : 1. Es entleert sich kein Eiter(falsche Diagnose, falsch gewählte Einstich-stelle, zu seichter Einstich); 2. Blutung ausder Schnittwunde (Unterbindung der blutendenGefässe, Comprcssion); 3. Blutung aus derAl)scesshöhle (Druckverband oder Tamponade).II. Chronische (Kalte oder Senkungs-)Atascesse. Dieselben, in der
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