. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 28 J. J. TlKKANEN. mit Initialbildein illustriert ist (vgl. Golpscumidt: Der Albani-Psaltcr in Hildesheim, Abb. S. 103). Wenn der Psalmist Gott um Erhören seines Gebetes anruft, so sieht man hier in den entsprechenden Bildern einen Mann auf das Ohr Christi zeigen (ibid. S. '.)2, 94, 106, 107 u. 112) und in der Illustration zum Canticum Zachariae, ist es der verkündigende Engel und picht der Priester selbst, welcher auf den Mund des Letzteren deutet („et ecce tacens eris"; ibid. S. 135 '). Hier finden wir aber auch das doppelte Fingerdeuten


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 28 J. J. TlKKANEN. mit Initialbildein illustriert ist (vgl. Golpscumidt: Der Albani-Psaltcr in Hildesheim, Abb. S. 103). Wenn der Psalmist Gott um Erhören seines Gebetes anruft, so sieht man hier in den entsprechenden Bildern einen Mann auf das Ohr Christi zeigen (ibid. S. '.)2, 94, 106, 107 u. 112) und in der Illustration zum Canticum Zachariae, ist es der verkündigende Engel und picht der Priester selbst, welcher auf den Mund des Letzteren deutet („et ecce tacens eris"; ibid. S. 135 '). Hier finden wir aber auch das doppelte Fingerdeuten als Verbindungsglied zwischen der figürlichen Bezeichnung des Textwortes nnd diesem selbst. Mit Bezug auf den Anfang des 43. Ps. sieht man einen Heiligen, der mit der einen Hand auf sein Ohr und mit der anderen auf die entsprechende Textstelle zeigt: „Gott, wir haben es mit unsern Ohren gehöret". Viel- leicht noch erstaunlichere Beispiele dieser primitiven Piktographie gibt der Künstler in Bildern, wo er den thronenden und auf seine ausgestreckte Zunge zeigenden König David darstellt. Ein Mal hält dieser zugleich in der andern Hand eine Kohrfeder = Ps 44,2: „meine Zunge ist ein Griffel eines guten Schrei- bers''. P]in anderes Bild dieser Art gehört Ps. 38,2, an: „ich will mich hüten, dass ich nicht sündige mit meiner Zunge" {Abb. 43; nach Gold- schmidt, S. 100;. Die Gebärde erhält im letz- teren Falle dadurch ein besonderes Interesse, dass sie in den späteren Psalterien an dieser Stelle un- zählige Male wiederholt wurde. Schon im Stutigartpsalter erscheint das Mo- tiv mit Bezug auf den Anfang dieses Psalmes: ein junger Mann (die Ich-Person des Psalmes = David-Christus) legt den Zeigefinger an seinen Mund, während ein mit Schwert Bewaffneter ihn bedroht: „ich will meinen Mund zähmen, weil ich muss den Gottlosen so vor mir sehen" -). Ein an dieser Stelle regel- mässig wiederkehrendes Motiv wurde die Gebärde indessen erst in den sehr zahl


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