. Die Gartenwelt. Gardening. XX, 27 Die Gartonwelt. 315 mit Gehölzblüten überschüttet war. — Neben den bereits oben erwähnten Denkmälern befinden sich noch ver- schiedene andere zerstreut in den Anlagen, so am Schwanen- teich ein Gedenkstein zu Ehren des Musketiers Steinert (der am 9. Dezember 1883 hier ertrank, als er vier auf dem Eise eingebrochenen Kindern das Leben retten wollte), ein Kriegerdenkmal, der Batteriestein, zum Andenken an die hier bei der Beschießung Wittenbergs im Jahre 1814 er- baute preußische Breschbatterie, und am Eingang in die Anlage, vom Bahnhof komnnend, ein Gedenkste


. Die Gartenwelt. Gardening. XX, 27 Die Gartonwelt. 315 mit Gehölzblüten überschüttet war. — Neben den bereits oben erwähnten Denkmälern befinden sich noch ver- schiedene andere zerstreut in den Anlagen, so am Schwanen- teich ein Gedenkstein zu Ehren des Musketiers Steinert (der am 9. Dezember 1883 hier ertrank, als er vier auf dem Eise eingebrochenen Kindern das Leben retten wollte), ein Kriegerdenkmal, der Batteriestein, zum Andenken an die hier bei der Beschießung Wittenbergs im Jahre 1814 er- baute preußische Breschbatterie, und am Eingang in die Anlage, vom Bahnhof komnnend, ein Gedenkstein für die in den Kämpfen in China und Südwestafrika Gefallenen, der am 23. April 1911 eingeweiht wurde. Schräg gegenüber diesem Gedenkstein steht die Luthereiche, die an Stelle der 1813 mit mehr als 100000 Obst- und Alleebäumen von den Franzosen niedergehauenen Luthereiche gepflanzt wurde; sie hat sich zu einem Prachtbaum entwickelt. Der in der Entstehung begriffene Volkspark wird etwa 12 ha Größe umfassen. In den Wittenberger Anlagen wird nur ein gelernter Gärtner beschäftigt, daneben natürlich nach Bedarf Arbeits- kräfte. Der städtische Gartenetat beträgt rund 10 000 M, eine im Verhältnis zur Größe der Anlagen winzige Summe, mit welcher sogar noch die Aufwendungen für kleinere Neu- anlagen und Neupflanzungen bestritten werden. Wittenberg ist im wahren Sinne des Wortes eine Garten- stadt, nicht nur durch die städtischen Anlagen, durch die landschaftlich schöne Umgebung, sondern auch durch die reich mit Bäumen bepflanzten Vorstadtstraßen und durch seine zahlreichen von Gärten umgebenen Villen. Auf den Feldern werden viel Maiblumentreibkeime gezogen. Viele Landhäuser sind mit Schling- gewächsen beklei- det, vorzugsweise mit Glycinen, die fast durchweg sel- ten üppige Ent- wicklung zeigen und zurzeit mei- nes Besuches ge- radezu mit Blü- tentrauben über- schüttet waren. Vielfach findet man die Walnuß als Straßenbaum in starken Stäm- men


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