. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. 46 II. Kapitel.!. gewöhnlicher Zellvermehrung wird eine Chromatinemission nicht beob- achtet. Diese ist ein Mittel, um die im Kern aufgespeicherten chemischen Kräfte im Cytoplasma wirken zu lassen. Es steht fest, daß das Chro- matin nicht nur im Kern, sondern auch extranukleär eine große Rolle spielt, aber man darf daraus nicht schließen, daß jede Zelltätigkeit vom Kern ausgeht und hier vorbereitet wird. Es ist dies an sich sehr un- wahrscheinlich, denn das Cytoplasma mit seiner großen Oberfläche nimmt die von außen kommenden Reiz


. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. 46 II. Kapitel.!. gewöhnlicher Zellvermehrung wird eine Chromatinemission nicht beob- achtet. Diese ist ein Mittel, um die im Kern aufgespeicherten chemischen Kräfte im Cytoplasma wirken zu lassen. Es steht fest, daß das Chro- matin nicht nur im Kern, sondern auch extranukleär eine große Rolle spielt, aber man darf daraus nicht schließen, daß jede Zelltätigkeit vom Kern ausgeht und hier vorbereitet wird. Es ist dies an sich sehr un- wahrscheinlich, denn das Cytoplasma mit seiner großen Oberfläche nimmt die von außen kommenden Reize zuerst auf und verarbeitet sie. Für die Mitochondrien (s. o.) steht es durchaus noch nicht fest, daß sie aus ausgewandertem Chro- matin hervorgehen. Gleiche Färbbarkeit bedeutet noch nicht die gleiche Herkunft. Vegetative Chromidien sind bei vielen Rhizopoden als ein mehr oder weniger dichtes Chromidialnetz im Cytoplasma beobachtet worden, das Re- servestoffe (Glykogen) ent- halten kann. Bei Actino- aphaerium FAchliorni zerfallen die zahlreichen Kerne zu- weilen in Chromidien, nament- lich nach Hunger, und können sich unter Umständen in Pig- ment verwandeln, welches aus- gestoßen wird. Auch bei pathologischen Prozessen der Metazoen hat man Chromidien als Zeichen der Degeneration auftreten sehen. Geiierative Chromidien sind nur von Protozoen be- kannt. Bei Amöben (37), Thalamophoren, Radiolarien u. a. tritt oft sehr viel Chro- matin in das Plasma über und verwandelt sich hier in Se- kundärkerne, worauf dann eine Vielteilung, häufig mit Son- derling in Makro- und Mikro- gameten, erfolgt. Der ursprüng- liche Kern kann dabei fast alles Chromatin verlieren oder degenerieren. Solche generativen Chro- midien haben offenbar mit den vegetativen nichts zu tun, sondern sind als eine besondere Form der Vielteilung anzusehen. Bei Thalamophoren kommt es vor, daß die Zellteilung eintritt, ehe die Sekundärkerne sich gebildet haben. Viele kleine Amöben mit Chromidialn


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