. Lehrbuch der allgemeinen chemie. deren Einwirkung auf die Flüssigkeit zwei Fälle zu unterscheidensind: sie werden entweder von der Flüssigkeit benetzt, oder nicht. Im ersten Falle, der uns vorwiegend interessiert,kann man die starre Wand betrachten, alsbestände sie aus demselben Stoff, wie dieFlüssigkeit selbst, und die Erscheinungenwerden besonders einfach. Denken wir uns in einer Flüssigkeit(Fig. 40) eine vertikale W^and von der er-wähnten Beschaffenheit, so wird sich die ge-samte Oberfläche abc zu verkleinern stre-ben und eine Gestalt a/3c annehmen. Da-bei wird eine bestimmte Flüssigkeits


. Lehrbuch der allgemeinen chemie. deren Einwirkung auf die Flüssigkeit zwei Fälle zu unterscheidensind: sie werden entweder von der Flüssigkeit benetzt, oder nicht. Im ersten Falle, der uns vorwiegend interessiert,kann man die starre Wand betrachten, alsbestände sie aus demselben Stoff, wie dieFlüssigkeit selbst, und die Erscheinungenwerden besonders einfach. Denken wir uns in einer Flüssigkeit(Fig. 40) eine vertikale W^and von der er-wähnten Beschaffenheit, so wird sich die ge-samte Oberfläche abc zu verkleinern stre-ben und eine Gestalt a/3c annehmen. Da-bei wird eine bestimmte FlüssigkeitsmengeFig. 40. gehoben; das Gleichgewicht wird bestehen, wenn das gehobene Gewicht P der Ober-flächenspannung gleich geworden ist. Ziehen wir eine Grenzlinie von der p Länge 1 in Betracht, so ist P^/l und y = -j, woraus sich die Inten-sität der Oberflächenspannung berechnen lässt. Hat die Wand die Form einer Röhre von kreisförmigem Querschnittmit dem Radius r, so ist die Länge der Berührungslinie l = 2jrr und da-. 1) Pogg. 55 bis 141. 1842 bis 1870. ^) Maxwell, Theorie d. Wärme. Braunschw. 1878. Kapillarität. 485 worden, von ersterera zur Bestimmung der Kapillaritätskonstanten schmel-zender Stoffe, die entweder in Drahtform erhitzt wurden oder aus einerausgezogenen Röhre tropften, von letzterem zur Bestimmung der Ober-flächenspaimung gemengter Flüssigkeiten. Duclaux wendet eine Pipettevon 5 kern Inhalt an, deren Spitze so abgeschliffen ist, dass sie bei 20 Tropfen Wasser giebt, und teilt folgende Korrektion mit, welche mananwenden muss, um die Tropfenzahl umgekehrt proportional der Grösse 1 zn machen. sZahl der Tropfen bis 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 260Abzuziehen 0 1 2 2-5 3 4 5 6 7 8-5 10 11 12 und je einen mehr für jede weiteren 20 Tropfen. Die eigentliche Methode der Tropfen und Blasen, auf deren Anwen-dung schon Gauss hinwies, die aber erst von Quincke in grösserem Mass-stabe benutzt wurde, beruht darauf, dass man auf ein


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