. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. 394 Viertes Kapitel. des Tieres sackartig- umgibt, nach starken äußeren Insulten einer vollständigen Verschleimuug verfallen. Legt man z. B. die im Mittel- meer lebende Holothuria Poli an die Luft, so beginnt die dicke, halte Lederhaut sich allmählich in einen fadeuziehenden Schleim zu verflüssigen und ist nach einigen Stunden bereits vollständig- erweicht. Wenn man ein herausgeschnittenes Stück der Lederhaut mit feinen Nadelstichen durchbohrt, kann man, wie Sempera) berichtet, diese schleimige Verflüssigung noch


. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. 394 Viertes Kapitel. des Tieres sackartig- umgibt, nach starken äußeren Insulten einer vollständigen Verschleimuug verfallen. Legt man z. B. die im Mittel- meer lebende Holothuria Poli an die Luft, so beginnt die dicke, halte Lederhaut sich allmählich in einen fadeuziehenden Schleim zu verflüssigen und ist nach einigen Stunden bereits vollständig- erweicht. Wenn man ein herausgeschnittenes Stück der Lederhaut mit feinen Nadelstichen durchbohrt, kann man, wie Sempera) berichtet, diese schleimige Verflüssigung noch schneller herbeiführen, denn um jeden Stich herum beginnt die Haut momentan unter Aufquellung schleimig zu zerfallen, so daß das ganze Stück schließlich in eine dickflüssige Masse verwandelt ist, die, wenn man sie berührt, seidenglänzende Fäden zieht. Manche Arten der Holothuriengattung St ich opus können in ganz kurzer Zeit ihre Haut in einen zähen Schleim ver- wandeln. Nach den Untersuchungen von Lindemann-) sind es nun hier nicht die Zellen der Haut, die einer Schleimmetamorphose unterliegen, sondern es ist die von den Zellen produzierte Inter- zellular Substanz, die eine schleimige Verflüssigung erleidet. Diese Interzellularsubstanz, die eine dem Knorpel nahestehende che- mische Beschafi"enheit zu haben scheint, hängt in ihrer Konsistenz ganz wesentlich von dem Turgeszeuzgi^ade der in ihr liegenden Zellen ab. Schwache Reize können den Turgor der Zellen bedeutend erhöhen, in- dem sie bewirken, daß die Schleimig metamorphosierte Zellen. Zellen reicllHch WaSSer /Leukocyten, //Flimmerzellen. NachJZlEGLER. auS der luterzellularsub- stanz aufnehmen. Durch diese Wasserentziehung ?mrd die Interzellularsubstanz hart wie Knorpel. Wirken auf die knorpel- hart gewordene Haut starke Reize, welche das Leben der Zellen selbst vernichten, so tritt das Wasser aus den Zellen wieder in die Inter- zellularsubstanz, die nun durch reichliche Wasseraufnahme i


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