. Die Gartenkunst . Ansicht aus dem alten Wintergarten in München. Nach einer photographischen Aufnahme. Meeresbucht, zu der tropische Ufergewächse den Übergang zum lebenden Vordergrunde vermitteln. Zum Eingang zurückkehrend, gelangen wir zu dem maurischen Laubgang. Die aus vergoldetem Maschenwerk gebildeten architektonischen Linien blicken verstohlen aus den zierlich silhouettierten Laubmassen, mit diesen aufs glücklichste kontrastierend, hervor. Kräftig entwickelte, aber stammlose Pächerpalmen bilden hier eng vereint den Mittelpunkt der Pflanzung, mit ihren glänzenden Blatt- flächen sich von


. Die Gartenkunst . Ansicht aus dem alten Wintergarten in München. Nach einer photographischen Aufnahme. Meeresbucht, zu der tropische Ufergewächse den Übergang zum lebenden Vordergrunde vermitteln. Zum Eingang zurückkehrend, gelangen wir zu dem maurischen Laubgang. Die aus vergoldetem Maschenwerk gebildeten architektonischen Linien blicken verstohlen aus den zierlich silhouettierten Laubmassen, mit diesen aufs glücklichste kontrastierend, hervor. Kräftig entwickelte, aber stammlose Pächerpalmen bilden hier eng vereint den Mittelpunkt der Pflanzung, mit ihren glänzenden Blatt- flächen sich von den dunklen, kleinblättrigen Lorbeer- büschen, die sie umgeben und durchsetzen, wundervoll abhebend. Die vorangeschickte Erwähnung der Gegenstände, die den Garten vielleicht allzu zahlreich schmücken, soll diesen wahrlich nicht die Hauptrolle im Gesamteffekte zuweisen. In der tropisch weichlichen Üppigkeit der Vegetation, die ganz besonders durch das transparente Hellgrün der Bambus- gebüsche entsteht, ist jede markante Unterbrechung von doppeltem Wert, bestehe diese aus einem grofsen Pels- block, einer farbigen Prachtarchitektur oder einer am Laub- gang sich hinziehenden leuchtend roten Linie greller Blumen, oder endlich aus den schief ins Bild hineinragenden dunklon Palmenstämmen, zumal der hier 6 m hoch aufragenden Zwergpalmen mit den unvergleichlich markigen und doch so graziös getragenen kurzen Wedelschöpfen. Da es noch in so manchen, sonst musterhaft geleiteten Gärten üblich ist, die Baumstämme als etwas Unschönes in mehr oder weniger kompakten Buschmassen zu ver- bergen oder durch Rankengewächse zu verhüllen, möchte ich ganz besonders betonen, wie hier kein Zoll der schönen, d. h. nicht kerzengerade gezogenen Stämme, zwecklos ver- deckt sein durfte. Nicht unerwähnt bleibe eine besondere Perle dieses Arrangements. An der kleinen Bogenbrücke streben, sich kreuzend, zwei fast die ganze Höhe dos Raumes erreichende herrliche Strelitzien empor,


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