Die Komposition der pompejanischen Wandgemälde . alb einervon den Figuren auszufüllenden Raumschicht. Diese Ver-bindung der Figuren erklärt sich daraus, daß diese Art derGruppenbildung aus dem Kompositionsprinzip des ParisurteilsH. 1284 entstanden ist. Innerhalb einer sehr breitenRaumschicht von geringer und gleichmäßiger Tiefe sinddie Figuren in ihrer Stellung und jeder Bewegung soaufeinander berechnet, daß sich keine aus dem Zusammen-hange lösen läßt, ohne die anderen Figuren künstlerisch un-verständlich zu machen; am charakteristischsten dafür ist dasVerhältnis des Herakles zu dem Mädchen a


Die Komposition der pompejanischen Wandgemälde . alb einervon den Figuren auszufüllenden Raumschicht. Diese Ver-bindung der Figuren erklärt sich daraus, daß diese Art derGruppenbildung aus dem Kompositionsprinzip des ParisurteilsH. 1284 entstanden ist. Innerhalb einer sehr breitenRaumschicht von geringer und gleichmäßiger Tiefe sinddie Figuren in ihrer Stellung und jeder Bewegung soaufeinander berechnet, daß sich keine aus dem Zusammen-hange lösen läßt, ohne die anderen Figuren künstlerisch un-verständlich zu machen; am charakteristischsten dafür ist dasVerhältnis des Herakles zu dem Mädchen auf der anderen Seitedes Bildes, das für den Eindruck am wesentlichsten ist. Damitist die Einheit der einzelnen Figuren der höheren Einheit ihrerGesamtheit vollkommen untergeordnet und zum ersten Male X. Ein griechisches Kompositionsprinzip. 257 eine eigentliche Gruppe geschaffen, die in ihrer in der Flächeausgebreiteten und räumlich flachen Geschlossenheit eine durchihre Entstehung bedingte eigentümliche Form besitzt. Nachdem. Abb. 3S. Tod des Phot. Brogi. diese Gruppierung zur Hauptsache geworden war, konnte dieursprüngliche ängstliche Ausfüllung der Fläche etwas vernach-lässigt werden. Daraus erklären sich die Lücken in der Figuren-komposition dieses Bildes. Rodenwaldt, Pompejanische Wandgemälde 17 258 X. Ein griechisches Kompositionsprinzip. Eine ähnliche Komposition zeigt die Figurengruppe desGemäldes im Hause des M. Lucretius Fronto, das die Tötung desNeoptolemos durch Orest (Abb. 38) ) In der vorderenRaumschicht befinden sich hier Neoptolemos, der Delpher, der ihnvon links angreift und die zu Boden gesunkene hinter ihr und mit dem Oberkörper in die vordereRaumschicht hineinragend steht Orestes, während die Flächelinks durch die Gestalt des Apollo ausgefüllt wird. Diese trittin ihrer einfachen Zeichnung und hellen Färbung gegenüber denanderen Figuren so zurück, daß sie ihnen nur


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