Gruppierungsversuche im Bereiche des ältesten Holzschnittes . ie ganz an die stach-ligen Büschel im Oelberggarten erinnert. Als Pendant zu der eben angeführten Dorothea wird allge-mein der Holzschnitt des h. Sebastian* (Sehr. 1677) aus-gegeben, da sich beide ursprünglich auf den Innenflächen derHolzdeckel einer im Jahre 1410 geschriebenen und früher demKloster St. Zeno bei Reichenhall gehörigen Handschrift aufgeklebt 1 Abb. bei W. Schmidt Taf. 82 und bei Hirth u. MutherTaf. I. — 10 — fanden ^ Jedenfalls liegt kein Grund vor, die Berechtigung dieserAnnahme zu bestreiten, wenn auch das Blatt sel


Gruppierungsversuche im Bereiche des ältesten Holzschnittes . ie ganz an die stach-ligen Büschel im Oelberggarten erinnert. Als Pendant zu der eben angeführten Dorothea wird allge-mein der Holzschnitt des h. Sebastian* (Sehr. 1677) aus-gegeben, da sich beide ursprünglich auf den Innenflächen derHolzdeckel einer im Jahre 1410 geschriebenen und früher demKloster St. Zeno bei Reichenhall gehörigen Handschrift aufgeklebt 1 Abb. bei W. Schmidt Taf. 82 und bei Hirth u. MutherTaf. I. — 10 — fanden ^ Jedenfalls liegt kein Grund vor, die Berechtigung dieserAnnahme zu bestreiten, wenn auch das Blatt selbst, abgesehenvon der den Primitiven der Xylographie überhaupt eigenen Be-handlungsweise, in der Zeichnung so gut wie keine Momenteenthält, die für eine Vergleichung mit den bisher besprochenenBildern in Betracht kommen könnten. Immerhin lassen sich wenig-stens zwei Punkte anführen, die zugunsten verwandter Beziehungengedeutet werden dürfen. Einmal bietet der Aufbau der Szene aufeinem Postamente eine ganz ähnliche Erscheinung wie die h. Do-. Abb. 6. Jesusknabe aus der Darstellung der h. Dorothea (Sehr. 1395). rothea (Sehr. 1394), und zum andern ist die Durchbrechung derEinfassungslinien von Teilen der Zeichnung, wie dies im vorliegen-den Falle durch das Kapital der Säule geschieht, eine Eigentümlich-keit, die das Blatt mit den vorher erwähnten Holzschnitten desKruzifixus (Sehr. 389) und der Verkündigung Mariae (Sehr. 51)teilt; auf ersterem ragt der Kreuzestitel über die Umrahmung hinaus,auf letzterem die Taube und ein Teil des Gewandes der Maria. 1 W. Schmidt: Interessante Formschnitte des i5. Jhdts., Mün-chen 1886, Nr. I. 2. 11


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