. Die Gartenwelt. Gardening. V, 44 Die Gartenwelt. 521 vermeiden, was man vor einigen Jahren in einer Ausstellung in Leipzig zu sehen Gelegenheit hatte, einen Alpengarten zu zeigen mit der gesamten Gebirgsflora, vor allem aber durchaus unpassende Sachen, wie einen Bananenbaum oder Pflanzen des Warmhauses darin anzubringen. Naturwahr zu bleiben, fällt den Schöpfern derartiger Anlagen oft sehr schwer. Es handelt sich beim Nachahmen der Natur darum, ihr nur die malerische und harmonische Seite abzugewinnen und alles beiseite zu lassen, was das Auge und den guten Geschmack zu verletzen geeignet is


. Die Gartenwelt. Gardening. V, 44 Die Gartenwelt. 521 vermeiden, was man vor einigen Jahren in einer Ausstellung in Leipzig zu sehen Gelegenheit hatte, einen Alpengarten zu zeigen mit der gesamten Gebirgsflora, vor allem aber durchaus unpassende Sachen, wie einen Bananenbaum oder Pflanzen des Warmhauses darin anzubringen. Naturwahr zu bleiben, fällt den Schöpfern derartiger Anlagen oft sehr schwer. Es handelt sich beim Nachahmen der Natur darum, ihr nur die malerische und harmonische Seite abzugewinnen und alles beiseite zu lassen, was das Auge und den guten Geschmack zu verletzen geeignet ist; es ist dies Sache des Instinktes, des Urteils und des Geschmacks. Hier weicht das Herkömmliche dem Individuellen, das Gesetz dem künstlerischen Geschmack, imd die Kunst besteht vor allem darin, die Schönheiten der Bergzonen fassen und wiedergeben zu können, zu welchem Zwecke man ein paar Streifzüge in die alpinen Regionen, und zwar in die wildesten, grofsartigsten und am schwersten wieder- zugebenden nicht scheuen darf. In Weimar, in dem prächtigen Park Belvedere, erinnere ich mich, es ist schon ein halbes Jahrhundert darüber vergangen, das Werk eines solchen Künstlers bewundert zu haben; aber es handelt sich hier um Goethe, den gröfsten aller Künstler auf landschaftlichem Gebiete, weil er die Natur und die sie regierenden Gesetze des Malerischen verstanden und er- fafst hatte. In unserem allzu civilisierten und ent- nervten Zeitalter, wo alles sich nach der Elektrizität hin drängt, hat man keine Zeit mehr, die Natur verstehen zu lernen und ihre Gesetze zu studieren, wie Goethe es damals that. Aber was wir thun können, das ist die Szenerien zu reproduzieren, welche sich unseren Blicken bei unseren Alpenwan- derungen darbieten, und unseren geschärften Intellekt in den Dienst der Sache zu stellen. Seit einigen Jahren werden in Garten- bau-Ausstellungen Alpenschöpfungen gezeigt, welche in hohem Grade den Beifall des Publikums finden. In Genf selbst hat M. Jules


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