. Centralblatt fu?r Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten. Bacteriology; Parasitology; Communicable diseases. Weibel, vielmehr bezwecke ich bloss, einzelne interessantere Punkte her- vorzuheben und zu versuchen, wie weit dieselben, durch Zusammen- fassung fremder und eigener Beobachtungen, entweder eine schärfere Fassung oder erweiterte Ausdehnung, oder die An- knüpfung neuer, zum Theil freilich hypothetischer Gesichtspunkte gestatten. Was zunächst den Begriff „V ibrio" betrifft, so ergiebt sich derselbe aus der Morphologie. Wir sahen stets, dass die Vibrionen sich durch


. Centralblatt fu?r Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten. Bacteriology; Parasitology; Communicable diseases. Weibel, vielmehr bezwecke ich bloss, einzelne interessantere Punkte her- vorzuheben und zu versuchen, wie weit dieselben, durch Zusammen- fassung fremder und eigener Beobachtungen, entweder eine schärfere Fassung oder erweiterte Ausdehnung, oder die An- knüpfung neuer, zum Theil freilich hypothetischer Gesichtspunkte gestatten. Was zunächst den Begriff „V ibrio" betrifft, so ergiebt sich derselbe aus der Morphologie. Wir sahen stets, dass die Vibrionen sich durch eine grosse Mannigfaltigkeit der Wuchs- formen auszeichnen. Aus dieser Vielgestaltigkeit lässt sich eine charakteristische Eigenthümlichkeit des Wachsthums herausfinden, ein Princip, welches die Vibrionen als solche kennzeichnet; das- selbe ist in einfachster Grundform repräsentirt durch das „ge- krümmte Stäbchen", das „Komma". Dieser Grundform müssen wir zwei nothwendige Eigenschaften zuerkennen: 1) eine Krüm- mung, 2) eine Torsion um die Längsaxe. Erst durch Com- bination dieser beiden Eigenschaften lassen sich die eigentüm- lichen Wuchsformen der Vibrionen erklären. Es ist klar, dass ein einfach in der Ebene gekrümmtes Stäbchen beim Weiterwachsen eine in sich geschlossene Kreislinie bilden müsste. Nur wenn ausser der seitlichen Krüm- mung auch eine gesetzmässige Axendrehung zum Ausdruck kommt, tritt das wachsende Stäbchen aus der Ebene heraus und setzt sich in den Raum fort, als Schraube. (Vergl. Fig. 9 a und b; der Querschnitt des Stäbchens ist, um die Torsion deutlicher zu zeigen, viereckig ge- zeichnet.) Diese zweifache Eigenschaft, seit- liche Krümmung und Torsion der Längsaxe, muss jedem kleinsten Theil einer Schraube, also auch jedem „Kommabacillus" schon immanent sein; dasselbe gilt von den S-Formen, die auch nur Bruchstücke einer Schraube dar- stellen. Die sog. welligen Fäden sind ebenfalls stets Spiralen. Der Grad der


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