. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. 472 Alois Czepa: Die Karpfenlaus (Argulus foliaceus L.). des Wirtes festgesaugt ist. Sie besorgen den Wechsel des Atemwassers, indem sie einen Wasserstrom erzeugen, der zwischen Haut und Parasit durchströmt und die Atemfiächen stets mit frischem, sauerstoffreichen Wasser umspült. Demgemäss gestaltet sich auch der Blutkreis- lauf. Das Herz, dessen Ende, wie schon er- wähnt, an der Uebergangsstelle des flossen- f ör-migen Hinterleibes in den übrigen Körper liegt, und das dort zwei seitliche Oeffnungen trägt, ist ein langer, vorn offener Schlauch, der
. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. 472 Alois Czepa: Die Karpfenlaus (Argulus foliaceus L.). des Wirtes festgesaugt ist. Sie besorgen den Wechsel des Atemwassers, indem sie einen Wasserstrom erzeugen, der zwischen Haut und Parasit durchströmt und die Atemfiächen stets mit frischem, sauerstoffreichen Wasser umspült. Demgemäss gestaltet sich auch der Blutkreis- lauf. Das Herz, dessen Ende, wie schon er- wähnt, an der Uebergangsstelle des flossen- f ör-migen Hinterleibes in den übrigen Körper liegt, und das dort zwei seitliche Oeffnungen trägt, ist ein langer, vorn offener Schlauch, der sich weit nach vorn erstreckt. Bei den un- regelmässigen Kontraktionen ergiesst es das Blut durch die vordere Oeffnung in den Kör- per1), in welchem es sich verteilt, dann auch zu den Atmungsorganen tritt und dort arteriell, das ist sauerstoffreich, gemacht wird. Von den Respirationsflächen strömt es in den flossen- förmigen Hinterleib, der sich zusammenziehend das Blut durch die seitlichen Oeffnungen in das Herz presst. Damit aber bei den Kontrak- tionen des Hinterleibes das Blut in das Herz und nicht etwa wieder zurück in den Körper strömt, ist an dieser Stelle eine als Klappe fun- gierende Wand vorhanden, die durch einen Muskel gestreckt werden kann. Zieht sich der Muskel zusammen und spannt so die Wand, so ist der Hinterleib vom Körper abgeschlossen, im gegenteiligen Falle mit ihm verbunden. Fragen wir uns noch nach der Fortpflan- zung, so finden wir, dass auch hierin der Ar- gulus eine Ausnahmestellung einnimmt, da das Weibchen seine Eier nicht mit sich in Säcken herumschleppt, sondern an feste Gegenstände anklebt. Ueber die Fortpflanzung selbst lassen wir Claus das Wort, der diese Verhältnisse ein- gehend studiert hat: „Ueber die Zeit der Begattung und Fort- pflanzung kann ich mitteilen, dass diese keines- wegs auf das Frühjahr beschränkt ist, sondern dass noch mehrmalige Brüten im Sommer und Herbste aufeinander folgen. Ende April, An- fang Mai
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