Geschichte der christlichen Kunst . eine viele Scenen umfassende, reiche biblischeDarstellung in der Krümmung und am Stabe selbst zu geben. Um dieselbeZeit kommen die T-förmigen Stäbe auf, von denen uns namentlich vieleAbtsstäbe (S. Germain-des-Pres, Robert dArbriselle, Brianon, der Beriberts-stab in Deutz [Fig. 300|, Kouen, Museum Kensington, Moutiers u. s. f.)erhalten sind. Der prächtige Stab der Coli. Lippens in Gent3 hat in derKrümmung den Kampf Michaels mit dem Drachen. Inschriften, wie diejenige:Tityre <r primum u. s. äutern jetzt mannigfach den Zweck dieses Stabes. Mit dem 12. u


Geschichte der christlichen Kunst . eine viele Scenen umfassende, reiche biblischeDarstellung in der Krümmung und am Stabe selbst zu geben. Um dieselbeZeit kommen die T-förmigen Stäbe auf, von denen uns namentlich vieleAbtsstäbe (S. Germain-des-Pres, Robert dArbriselle, Brianon, der Beriberts-stab in Deutz [Fig. 300|, Kouen, Museum Kensington, Moutiers u. s. f.)erhalten sind. Der prächtige Stab der Coli. Lippens in Gent3 hat in derKrümmung den Kampf Michaels mit dem Drachen. Inschriften, wie diejenige:Tityre <r primum u. s. äutern jetzt mannigfach den Zweck dieses Stabes. Mit dem 12. und 13. Jahrhundert treten, anfangs neben den elfenbeinernen,dann diese allmählich verdrängend, die aus vergoldetem Kupfer gearbeiteten und mit Email bedeckten Stäbevor, wie deren sich in den TriererBischofsgräbern4 (vgl. Fig. 301),in S. Wolfgang und S. Peter zuSalzburg u. s. f. erhalten habenund wTie sie für Frankreich ingrosser Menge aus den Ateliers. Fig. 300. Stab des hl. Heribert in Deutz. (Nach de Bastard,Etud. de symbolique chretienne.) von Versailles, Görz). Die Gothik bildetähnlich wie den des Kelches zu einemund setzt ihre Laubwerkornamente undStelle der Symbolik; das Marienleben und der Limoger Goldschmiede her-vorgingen. Der Kampf Michaelsmit dem Drachen, daneben abermit Vorliebe Scenen aus dem Le-ben der heiligen Jungfrau sind dieam meisten hier verwerthetenSujets. Auch Stäbe von Berg-krystall kommen jetzt vor (ächst den Nodus des Stabesförmlichen Architektur werke umarchitektonischen Motive an diedie Heiligenleoende finden aber fortwährend Darstellung in der Krümmung, welche jetzt sichelförmig mehr an den Stab ansetzt. Die Elfenbeinstäbe fallen jetzt weg. Die Renaissancebehält die architektonische Behandlung des Nodus bei und verliert zusehendsjede Fühlung mit der alten Symbolik. Die Krümmung wird jetzt vielfachnach aussen ausgeschweift, was man mit Unrecht für ein Characteristicumder Bischofsstäbe


Size: 1919px × 1302px
Photo credit: © The Reading Room / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade, booksubjectchristianartandsymbolism