Im Goldland des altertums; forschungen zwischen Zambesi und Sabi . inen aus wärmeren Klimaten. Auch das Menschenherzfeiert hier nicht das Wiedererstehen der Natur aus Nachtund Kälte mit, was das Kommen des nordischen Frühlingszu einem so verklärten, so weihevollen Ereignis macht. Wemklingt nicht noch aus den Kindertagen her jenes innige Ent-zücken durch die Seele nach, welches das Erscheinen desersten Storches, der Schwalbe, ja, das Summen der erstenBiene im Märzsonnenschein in uns wachrief! Wie rührendim Norden die Freude, wenn das Schneeglöckchen sein un-schuldiges Haupt aus dem Moos emporre


Im Goldland des altertums; forschungen zwischen Zambesi und Sabi . inen aus wärmeren Klimaten. Auch das Menschenherzfeiert hier nicht das Wiedererstehen der Natur aus Nachtund Kälte mit, was das Kommen des nordischen Frühlingszu einem so verklärten, so weihevollen Ereignis macht. Wemklingt nicht noch aus den Kindertagen her jenes innige Ent-zücken durch die Seele nach, welches das Erscheinen desersten Storches, der Schwalbe, ja, das Summen der erstenBiene im Märzsonnenschein in uns wachrief! Wie rührendim Norden die Freude, wenn das Schneeglöckchen sein un-schuldiges Haupt aus dem Moos emporreckt, das Marien-blümchen die Grasflur wie eine Milchstrasse von kleinenSternchen durchzieht! Solche Empfindungen vermag das Kommen des Früh-lings am Zambesi nicht zu erwecken! Nicht aus den Bandender Kälte hat der Zauberer, der hier vom Norden kommt, dieNatur zu erlösen, sondern nach Feuchtio-keit schmachtet der *) Einige der folgenden Aufsätze wurden zuerst in der „Finanz-chronik, neben anderen kurzen Reisescliilderungen von mir ver-ö N bc Frühling am Zambesi. 329 trdboden, der Wald und das Feld, und mit Regengüssen ziehtder Frühling in das Land. In den Tropen fällt der Winterzusammen mit der trockenen, der Sommer mit der Zambesi enden die Regen Anfangs April, im JuH wird dasGetreide eingeerntet, im August beginnt das Niederbrennendes Grases, und dann liegt das Land der glühenden Sonne aus-gesetzt, schwarz und tot wie eine Leiche. Die Flussläufe trock-nen ein. Der Zambesi selbst wandelt sich vom mächtigenStrom in eine Anzahl niedriger Flussrinnen, welche freilich fürkleine Bote auch dann noch befahrbar sind. Die Wasser-löcher versagen, und die Fingeborenen müssen für ihren Be-darf an dem unentbehrlichen Element oft täglich stunden-lang gehen. Es ist keine Frage, dass auch in diesen MonatenWasser überall unter dem Boden vorhanden ist und es dereuropäischen Technik leicht gelingen würde, das Land in dieserRichtung zu revolu


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