Die Schrift bei Geisteskrankheiten; eine Atlas mit 81 Handschriftproben . schwatzt er unaufhö vom 15. November 1901. Man glaubt eine musikalische Komposition vor sich zu haben; zweiReihen Noten und zwischen ihnen der Text. Dazu sind die bei der Noten-schrift gebräuchlichen fünf Linien angebracht, welche in der oberen Reiheallerdings nur sehr flüchtig aufs Papier geworfen, in der zweiten dafür umso sorgfältiger mit dem Lineal gezogen sind. In dieser sind auch dieNoten besser ausgeführt, die in jener sehr viel zu wünschen übrig lassen. Von den Noten gehen wir, ohne vorerst die
Die Schrift bei Geisteskrankheiten; eine Atlas mit 81 Handschriftproben . schwatzt er unaufhö vom 15. November 1901. Man glaubt eine musikalische Komposition vor sich zu haben; zweiReihen Noten und zwischen ihnen der Text. Dazu sind die bei der Noten-schrift gebräuchlichen fünf Linien angebracht, welche in der oberen Reiheallerdings nur sehr flüchtig aufs Papier geworfen, in der zweiten dafür umso sorgfältiger mit dem Lineal gezogen sind. In dieser sind auch dieNoten besser ausgeführt, die in jener sehr viel zu wünschen übrig lassen. Von den Noten gehen wir, ohne vorerst die durch sie verkörperteMelodie zu untersuchen, auf die Buchstabenschrift über. Auch hieraugenscheinlich große Flüchtigkeit, die sich in Ungleichheit der Buch-staben, Überschreibungen und Durchstreichungen äußert. Daß die Schriftmit den Noten in inneren Zusammenhang gebracht ist, sieht man ausder ganzen Anordnung: Überschrift, Melodie und Text. In der oberenNotenreihe befindet sich ferner noch die Anweisung für das Tempo. No. 23. Periodische Manie. 109. No. 23. Größenverhältnis 5:6. Periodische Manie. Geschrieben am 15. November 1901. 110 No. 23. Periodische Manie. Nachdem wir mit einem Blicke diese Wahrnehmungen gemachthaben, gehen wir zur Analyse im einzelnen über und prüfen zuerst dieNoten. Da fällt es nun auf, daß die oberste der fünf Notenlinien sichso gänzlich von den anderen vier entfernt und daß etwas dazwischengeschrieben ist. Das muß uns stutzig machen, da es nicht üblich ist undauch nur dazu führen kann, das richtige Aufschreiben einer Melodie zuerschweren. Ein weiterer Blick auf die Noten selbst zerstreut jedochdiese Bedenken; denn es ist völlig belanglos, wie die Notenlinien ge-zogen werden, wenn Noten überhaupt nicht vorhanden sind. Und waswir hier vor uns haben, sind keine Noten, sondern nur eine reinäußerliche Nachahmung der Tonschrift ohne jeden musikalischenInhalt. Mit der zweiten, sorgfältiger hergestellten Notenreihe ergeht
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