. Die Gartenwelt. Gardening. IV, 50 Die Gartenwelt. 599 Nachruf. Ernst Müller f. „Mitten wir im Leben sind von dem Tod ; Wie hart haben wir in diesen Tagen den Vers jenes Kirchenliedes empfmden müssen, als wir so plötzlich den Chef des Welthauses J. C. Schmidt in der Voll- blüte seiner Jahre dahinsterben sahen! Im Alter von 44 Jahren ist der rastlos thätigeMann, der Krankheit bishernicht gekannt hatte, am 2 3. August einer Bauchfellentzündung zum Opfer gefallen und trauernd stehen Frau und Kinder, Verwandte, Freunde und Be- kannte an der Bahre des Dahingeschiedenen. Müller war ei


. Die Gartenwelt. Gardening. IV, 50 Die Gartenwelt. 599 Nachruf. Ernst Müller f. „Mitten wir im Leben sind von dem Tod ; Wie hart haben wir in diesen Tagen den Vers jenes Kirchenliedes empfmden müssen, als wir so plötzlich den Chef des Welthauses J. C. Schmidt in der Voll- blüte seiner Jahre dahinsterben sahen! Im Alter von 44 Jahren ist der rastlos thätigeMann, der Krankheit bishernicht gekannt hatte, am 2 3. August einer Bauchfellentzündung zum Opfer gefallen und trauernd stehen Frau und Kinder, Verwandte, Freunde und Be- kannte an der Bahre des Dahingeschiedenen. Müller war ein Ritter der Arbeit, ein Mann mit weitem Blick, eine grofs angelegte Natur, dabei zähe im Ausharren. Diesen Eigen- schaften verdankte er es, dafs sich sein ganzes Leben zu einer Kette von glänzenden Er- folgen gestaltete und der junge Mann, der im Jahre 1877 bei der Firma J. C. Schmidt Stellung erhielt, sich bald zum Prokuristen, vom Prokuristen zum Mitinhaber, und schliefs- lich zum Alleinbesitzer des Weltgeschäftes emporarbeitete. Unter seiner Leitung hat sich dasselbe in ungeahnter Weise ausgedehnt, aber er hat das Geschäft nie auf seine Person zugeschnitten; tüchtige und fähige Mitarbeiter konnten sich anter ihm entwickeln, weil er nicht nur selbständige Charaktere vertrug, sondern solche sogar verlangte und sie völlig frei ihre Ressorts verwalten liefs. Ernst Müller ist selten in die Öffent- liclikeit getreten, da er ganz seinem Ge- schäfte und seiner Familie lebte. Als ein- facher Mann liebte er kein Gepränge, Liebe- dienerei war ihm völlig fremd. Wenn er auch, und besonders in letzter Zeit, vielfach Ernst zu den Kommissionen, welche zur Vorberatung der Handelsverträge Sitzungen hatten, hin- zugezogen wurde, und beim Warenhaussteuergesetz seine Ansichten mit Erfolg an hoher Stelle zum Ausdruck bringen konnte, so machte er daraus kein Wesen. Mit Vorliebe gedachte er aber der Stunden, wo er beim Fürsten Bismarck das Pathenkind des Fürsten — den Bi


Size: 1581px × 1581px
Photo credit: © Paul Fearn / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1890, booksubjectgardening, bookyear18