Handbuch der Pflanzenkrankheiten . durch einen kurzen, schräg abwärts in das Holzgeführten Schnitt entstandene Spalte der Unterlage (Einspitzen).Bei dem Mifslingen der Veredlung ist die Unterlage dann am meistengeschont und kann in kurzer Zeit zu neuer Veredlung benutzt werden. Diejenige Verletzung, bei welcher der Stamm am meisten leidet,ist die Spaltwunde, Die Veredlungsart mit solchen Wunden ist dasSpaltpfropfen, das in Deutschland wohl zuerst ausgeübt wordenist, jetzt aber nur noch für einzelne, spezielle Fälle der Verjüngungälterer Stämme in Anwendung gebracht wird. Das Spaltpfropfen best


Handbuch der Pflanzenkrankheiten . durch einen kurzen, schräg abwärts in das Holzgeführten Schnitt entstandene Spalte der Unterlage (Einspitzen).Bei dem Mifslingen der Veredlung ist die Unterlage dann am meistengeschont und kann in kurzer Zeit zu neuer Veredlung benutzt werden. Diejenige Verletzung, bei welcher der Stamm am meisten leidet,ist die Spaltwunde, Die Veredlungsart mit solchen Wunden ist dasSpaltpfropfen, das in Deutschland wohl zuerst ausgeübt wordenist, jetzt aber nur noch für einzelne, spezielle Fälle der Verjüngungälterer Stämme in Anwendung gebracht wird. Das Spaltpfropfen bestehtin einem Einschieben eines von zwei Seiten keilförmig zugeschnittenenEdelreises in den entweder durch Klüftung oder dmch Ausschneideneines Holzkeiles entstandenen Spalt des quer abgeschnittenen Wildlings. Bei Betrachtung der Heilungsvorgänge, also des Verwachsungs-prozesses bei den verschiedenen Veredlungsarten ist zunächst zu unter-scheiden, ob eine Veredlung durch krautartige oder mit ausgereiftem, 822 V. Wunden des Achsenorganes. 323 fertigem starkem Holzkörper versehene Zweige ausgeführt wird. Imersteren Falle nehmen häufig an der Bildung der „Kittschicht mehrGewebe teil als im letzteren Falle, bei welchem es sich vorzugsweiseum eine von der Cambiumzone (bisweilen auch noch von der Mark-krone) ausgehende Gewebemasse handelt, welche sich in den Zwischen-raum zwischen Edelreis und Wildling hineinzwängen oder, bildlichgenommen, die Fugen zwischen den beiden aneinanderliegenden Teilenausgiefsen mufs. Die Okulation, Die interessantesten Verwachsungsvorgänge kommen bei den Okula-tionen vor. Auf der beigegebenen Tafel ist ein Rosenokulant dar-gestellt, dessen eine Hälfte (von 1 bis 2) die Wundheilungsvorgängenach sechs Tagen und die andere Hälfte (von 2 bis 3) die Gewebe-bildungen nach ungefähr vier Wochen zeigt. Der vorliegende Quer-schnitt durch die Veredlungsstelle läfst mit Leichtigkeit bei w denWildling, bei E das Edelauge erkennen. Am Wil


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