. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 220 J. J. TlKKANEN. sprechend ^), oder nur, wie im griech. Psalter Nr. 1927 der vatik. Bibl. (vgl. oben S. 99 u. Fig. 100), ein gewaltiger Kopf (Fig. 174 u. 183) ^), bisweilen auch Schlangen auf sie warten, sie greifen, verschlingen und zwischen ihren Zähnen zermalmen. Ein Mal (Ps. CXIV, 3 u. 8; Fig. 177) sieht man den Höllenriesen seine Hand nach dem ihm entronnenen Opfer Fig. 177. Ps. CXIV. während zugleich eine Flamme aus der brennenden Grube nach dem FHehen- ') Graeven (1. c, vgl. oben S. 173 Anm. 2) sieht auch im HöUenriesen eine


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 220 J. J. TlKKANEN. sprechend ^), oder nur, wie im griech. Psalter Nr. 1927 der vatik. Bibl. (vgl. oben S. 99 u. Fig. 100), ein gewaltiger Kopf (Fig. 174 u. 183) ^), bisweilen auch Schlangen auf sie warten, sie greifen, verschlingen und zwischen ihren Zähnen zermalmen. Ein Mal (Ps. CXIV, 3 u. 8; Fig. 177) sieht man den Höllenriesen seine Hand nach dem ihm entronnenen Opfer Fig. 177. Ps. CXIV. während zugleich eine Flamme aus der brennenden Grube nach dem FHehen- ') Graeven (1. c, vgl. oben S. 173 Anm. 2) sieht auch im HöUenriesen einen Beweis füi-seine Annahme, dass die Utrecht-Eedaction griechischen Ursprunges sei. „Das Infernum", sagt ei', „ist ein rein räumlicher Begriff, 6 Ataris ist für die Griechen eine lebendige Gestalt". Diese Be- merkung ist scharfsinnig und genügt vielleicht, um die Entstehung des Typus auf griechischem Gebiet zu beweisen, zumal auch die Abyssus, das Synonymon des Infernum, welche sich leichter bei den Lateinern verkörperte, ein griechisches Wort ist. Danim braucht man jedoch nicht den daraus gezogenen Schluss als bindend anzuerkennen. Weder der ßiese (Ps. I u. XC), noch der Kopf (Ps. LXI, LXXn, XO, CII) sind im an den Textausdruck „infernum" gebun- den, sie vergegenwärtigen auch nur im allgemeinen die von verschiedenen Textstellen geweckte Höllenvorstellung. Der Künstler hat somit nur einen schon fertigen Typus benützt, welcher kaum seine eigene Erfindung war. Auch lässt sich, wie es scheint, der Höllenriese weit früher in dem lateinischen Kunstkreise nachweisen. Den monumentalen Beleg dafür haben wir an den Ciboriumsäuleu von S. Marco in Venedig (Gamirri, VI. Bd., 498, 3), VI. Personificirt erscheint die Hölle übrigens schon in Prudentü „Dittochaeon" („calcavit abyssum"; v. Schlosser: Quellenbuch, S. 9), dessen Zusammenhang mit Kunstdarstellungen nunmehr allgemein angenom- men wird. Die von Fr. X. Kraus


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