. Die Gartenwelt . dieGrundlage einer nach ein-heithchen ästhetischen Grund-sätzen durchgeführten Behand-lung, infolgedessen auch derDilettantismus die absurdestenSchöpfungen zu Tage förderte,deren Unschönes den Spottder Zeitgenossen *) heraus-forderte. Eine Klärung diesesauf Abwege geratenen Ge-schmackes trat erst ein, alsChristian Hirschfeld 1773 inseinen „Anmerkungen überLandhäuser und Gartenkunst jene verwerflichen Verirrungen blofslegte. Der erste hervor-ragende Meister auf dem Gebiete der deutschen Landschafts-gärtnerei war Ludwig von Sckell;**) er schuf (von 1780 ab) jeneden französisch


. Die Gartenwelt . dieGrundlage einer nach ein-heithchen ästhetischen Grund-sätzen durchgeführten Behand-lung, infolgedessen auch derDilettantismus die absurdestenSchöpfungen zu Tage förderte,deren Unschönes den Spottder Zeitgenossen *) heraus-forderte. Eine Klärung diesesauf Abwege geratenen Ge-schmackes trat erst ein, alsChristian Hirschfeld 1773 inseinen „Anmerkungen überLandhäuser und Gartenkunst jene verwerflichen Verirrungen blofslegte. Der erste hervor-ragende Meister auf dem Gebiete der deutschen Landschafts-gärtnerei war Ludwig von Sckell;**) er schuf (von 1780 ab) jeneden französischen Gartenteil Schwetzingens umschliefsendenenglischen Anlagen, die noch heute fast unverändert in ur-sprünglicher Gestalt vorhanden sind. Sckell war ein Mannvon weitumfassendem theoretischem Wissen, verbunden mitausgeprägtem ästhetischem Schönheitsgefühl, seine zahlreichenSchöpfungen haben (besonders in Süddeutschland) bis auf dieheutige Zeit ihren Einflufs als Vorbilder noch nicht eingebü *) Goethe, der seinen Parkstudien in Wörlitz oblag, hat dieAlbernheiten und Lächerlichkeiten der damaligen englischen Gärten ineiner satirischen Komödie („Die geflickte Braut, 177; am WeimarerHofe aufgeführt) mit folgenden Versen gegeifselt: „Zum vollkommenen ParkWird uns wenig melir haben Tiefen und Höhn,Eine Musterkarte von allem GesträucheKrumme Gänge, Wasserfälle, Teiche,Pagoden, Höhlen, Wieschen, Felsen und Klüfte,Eine Menge Reseda und andere Gedüfte,Weihmoutsfichten, babylonische Weiden, Ruinen,Einsiedler in Löchern, Schäfer im Grünen,Moscheen und Türme mit Kabinetten,Von Moos sehr unbequeme , Labyrinthe, Triumphbogen, Arcaden,Kischerhütten, Pavillons zum Haden,Chinesisch-gotische Grotten, Kioske, Tings,Maurische Tempel und Monumente,Gräber, ob wir gleich niemand mufs es alles zum Ganzen haben.**) Auf Seite 302 haben wir eine Photo{;raphie desselben wieder-gegeben. Anm. d. Red. Moschee im Schlofs


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