. Biologisches Zentralblatt. Biology. il(S Kassianow, Die Frage über den Urspruiig der Arachnoideenlungen etc. einfach gesagt, dass die Extremität von der ventralen Fläche hervorsprosst; dann entsteht hinter derselben ein Lungensack und die Extremität sinkt ein. Dadurch wird der Eindruck hervorgerufen, dass das Bein und der Lungensack zwei von- einander selbständige Organe sind, und diese Vorstellung wird in dieser Weise von unserem Verstand weiter behalten, wiederum aus dem oben erwähnten Bedürfnis nach der Schematisierung. In Wirklichkeit aber sind es -wahrscheinlich keine ge- sonderten Orga


. Biologisches Zentralblatt. Biology. il(S Kassianow, Die Frage über den Urspruiig der Arachnoideenlungen etc. einfach gesagt, dass die Extremität von der ventralen Fläche hervorsprosst; dann entsteht hinter derselben ein Lungensack und die Extremität sinkt ein. Dadurch wird der Eindruck hervorgerufen, dass das Bein und der Lungensack zwei von- einander selbständige Organe sind, und diese Vorstellung wird in dieser Weise von unserem Verstand weiter behalten, wiederum aus dem oben erwähnten Bedürfnis nach der Schematisierung. In Wirklichkeit aber sind es -wahrscheinlich keine ge- sonderten Organe und es ist zwischen ihnen keine Grenze zu ziehen, was wir oben schon auseinandergesetzt haben. Wir können uns auch eines bildlichen Vergleiches bedienen. Man betrachtet z. B. eine bewegte Meeresoberfläche und fasst eine Welle ins Auge, welche schließlich verschwindet; es entsteht dann, wie man zu sagen pflegt, eine .,andere" Welle u. s. f. Ist es aber wirklich eine andere oder ist an ihrer Bildung zum großen Teil auch die früher entstandene Weile beteiligt? Es ist gewiss das letztere mehr wahrscheinlich, aber aus Bedürfnissen der Schematisation müssen wir sie eben als eine andere bezeichnen. So geht es aber meiner Ansicht nach mit allen Organen der Tiere mit der ganzen tierischen Morphologie, überall sehen wir ,,andere Wellen", d. h. andere Orgaue, überall ziehen wir zwischen ihnen möglichst scharfe Grenzen, immer aus diesem oft unheilbringenden Bedürfnis nach der Schematisation. Der tierische Organismus wird so aus einzelnen Organen zu- sammengesetzt betrachtet, wie etwa ein amerikanischer oder ein amerikanischer Bücherschrank aus einzelnen Kasten zusammengesetzt ist. Diese schematische Zerlegung führt man weiter, man zerlegt Organe auf einzelne Zellen immer in künstlicher Weise, wie es schon vor Jahren Whitman, Sachs aus- einandergesetzt haben, und schließlich werden auch die Zellen, sogar unsichtbare Bestandteile de


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