Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft . stiegen sind, wenig einwenden. Die Espe ist noch mehr als die Hängebirke einBaum, der erst östlich vom Baltikum sein Optimum findet. Hier in Livland ge-hören Höhen von 35 m und Slammumfänge von 2^/2 m zu den Seltenheiten. Quercus pedunculata Ehrh., die Stieleiche (die Traubeneiche kommt imBaltikum nicht vor), war in den baltischen Provinzen in früheren Zeiten viel ver-breiteter, als es jetzt der Fall ist. Ihre Standorte sind vornehmlich der Acker-wirtschaft zugefallen. Reine Bestände gibt es daher nur noch in ganz geringer Aus-dehnung.


Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft . stiegen sind, wenig einwenden. Die Espe ist noch mehr als die Hängebirke einBaum, der erst östlich vom Baltikum sein Optimum findet. Hier in Livland ge-hören Höhen von 35 m und Slammumfänge von 2^/2 m zu den Seltenheiten. Quercus pedunculata Ehrh., die Stieleiche (die Traubeneiche kommt imBaltikum nicht vor), war in den baltischen Provinzen in früheren Zeiten viel ver-breiteter, als es jetzt der Fall ist. Ihre Standorte sind vornehmlich der Acker-wirtschaft zugefallen. Reine Bestände gibt es daher nur noch in ganz geringer Aus-dehnung. In den Wäldern des Hügellandes und der größeren Flußtäler ist dieEiche aber überall eingestreut erhalten geblieben und kommen Riesenstämmovon bis 9 m Stammumfang vor. Unzweifelhaft ist die Eiche zum großen Teil auchauf natürlichem Wege durch die Fichte verdrängt worden. Auf die geeignetenStandorte versucht unsere Forstwirtschaft die Eiche wieder zurückzubringen, was Nr. 20. Dendrologische Mitteilungen aus den baltischen Provinzen. 157. j e3 M. von Sivers : 1911. keinerlei Schwierigkeiten macht, sofern man einheimisches Saatgut verwendet. AusDeutschland bezogene Saat ergibt im Baltikum Pflanzen, die in kälteren Winternstark zurückfrieren und daher verkrüppeln. Da die Stieleiche im Baltikum längstnicht mehr ihr — etwa in Ungarn, Wolhynien und Podolien liegendes — Optimumfindet (reicht sie doch mit ihrer Nordgrenze nur bis an den Küstensaum Finnlands),so kann von einer forstlichen Rentabilität des Eichenanbaues in den baltischenProvinzen natürlich nur bei den allei besten Lagen und Böden die Rede sein. Auchauf solchen Standorten habe ich Baumhöhen von mehr als 35 rn nie gesehen. Tilia parvifolia Ehrh., die Winterlinde, war in den baltischen Provinzen inalten Zeiten offenbar sehr verbreitet, denn fast überall findet sie sich auf zusagendemBoden als Unterholz in den Wäldern. Das baltische Klima ist ihrem Gedeihendurchaus günstig, denn die allerorts


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