Ueber die Heilung der angeborenen Hüftgelenks-Verrenkung durch unblutige Einrenkung und functionelle Belastung . ¶ver grosse Vorsichtgeboten; einmal habe ich bei dieserGelegenheit eine Schenkelhalsfracturerzeugt. Auch die vorderen Längsmuskelndes Oberschenkels können durchUeber-streckung des Hüftgelenkes bei maxi-mal gebeugtem Knie einer Dehnungunterworfen werden. Sodann wirddie Myorhexis adductorum durchWalken und Dehnen derselben beiallmählich gesteigerter Abduction aus-geführt. Glaubt man das Gelenk ge-hörig mobilisirt zu haben, so wirdman es nicht unterlassen, wenigstensden Versuch


Ueber die Heilung der angeborenen Hüftgelenks-Verrenkung durch unblutige Einrenkung und functionelle Belastung . ¶ver grosse Vorsichtgeboten; einmal habe ich bei dieserGelegenheit eine Schenkelhalsfracturerzeugt. Auch die vorderen Längsmuskelndes Oberschenkels können durchUeber-streckung des Hüftgelenkes bei maxi-mal gebeugtem Knie einer Dehnungunterworfen werden. Sodann wirddie Myorhexis adductorum durchWalken und Dehnen derselben beiallmählich gesteigerter Abduction aus-geführt. Glaubt man das Gelenk ge-hörig mobilisirt zu haben, so wirdman es nicht unterlassen, wenigstensden Versuch der Einrenkung aus freier Hand vorzunehmen. Wenn es auch nicht gelingt, so trägtdie rectanguläre Extension immerhin dazu bei, den Schenkel-kopf dem hinteren Pfannenrande wenigstens etwas näher zubringen. Hat man sich vergebens müde gearbeitet, so wird der Keileingesteckt und der Patient derart gelagert, dass der betreffendeTrochanter gerade auf die Kante des Keiles zu liegen kommt,während das Becken durch Assistentenhände gegen die Tisch-platte angedrückt erhalten wird. Die aus rechtwinkeliger Beugung. â 186 â begonnene Abduction wird nun im Sinne des modellirendenRedressement ganz allmählich und langsam gesteigert, wobeidie etwa noch gespannten Adductorenbündel einer weiterenDehnung anheimfallen. Der Schenkel stellt um einen zweiarmigenHebel vor, dessen Hypomochlion auf der Keilkante liegt. Manwird darauf zu achten haben, den peripheren, längeren Hebelarmkurz zu fassen, um einer Diaphysenfractur des Femur zu ent-gehen. Ehe man die rechtwinkelige Abduction des Femur nichterreicht hat, darf man die Reposition nicht erwarten; erst mitdem Beginne der Ueberschreitung des rechten Winkelssteht dieses Ereignis in Sicht. Wie nahe man seinem Zieleist, wird sich aus der fortwährenden Gontrole des Schenkel-kopfes und der Leistenbeuge ergeben. So lange sich dieseletztere tief eindrücken lässt, hat es mit der Einrenkung nochgute Wege.


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