. Die Gartenwelt. Gardening. 636 Die Garten weit. XVI, 46 Milchsaft enthalten. Einreiben von solchen Rhushärchen auf die Haut habe bei dem Experimentator keinen Ausschlag hervorgerufen. Wenn es aber diesbezüglich in der Arbeit heißt: „Diesem negativen Ausfall des Versuchs darf Beweis- kraft zugesprochen werden, da die Versuchsperson kurze Zeit darauf in mehreren Versuchen sich als empfänglich gegen den Harzsaft des nämlichen Strauches erwies," so beweist das lediglich, daß von den Autoren das Phaenomen der Anaphylaxie, die gerade bei Idiosynkrasien eine so große Rolle spielt, nicht in Erw


. Die Gartenwelt. Gardening. 636 Die Garten weit. XVI, 46 Milchsaft enthalten. Einreiben von solchen Rhushärchen auf die Haut habe bei dem Experimentator keinen Ausschlag hervorgerufen. Wenn es aber diesbezüglich in der Arbeit heißt: „Diesem negativen Ausfall des Versuchs darf Beweis- kraft zugesprochen werden, da die Versuchsperson kurze Zeit darauf in mehreren Versuchen sich als empfänglich gegen den Harzsaft des nämlichen Strauches erwies," so beweist das lediglich, daß von den Autoren das Phaenomen der Anaphylaxie, die gerade bei Idiosynkrasien eine so große Rolle spielt, nicht in Erwägung gezogen worden ist. Wenn einzelne Versuche ergaben, daß das Rhusgift durch die Luft nicht übertragen werden kann, so hat das nur für die Ver- suche selbst Beweiskraft, nicht aber für die allerdings sehr seltenen Fälle hochgradiger Idiosynkrasie. Mit solchen Per- sonen müßten entsprechende Versuche gemacht werden, denn erst dann kann man verallgemeinern. An solchem Material werden aber die übrigens sehr fleißigen Autoren der in Diskussion gezogenen Arbeit sehen, daß die Rhuserkrankung nicht, wie sie behaupten möchten, nur eine lokale Erkrankung ist, sondern daß es sich u. E. um eine sehr ernste Allgemein- erkrankung handeln kann. Drum fort mit den Rhusbüschen aus den botanischen Gärten, einer Weisung, welcher der Jardin des Plantes schon längst gefolgt ist. Als Mittel gegen die Rhusvergiftung empfiehlt R. Vincent (Florists Exchange 1911, p. 681, zitiert nach „Gartenflora" 1912, p. 425) Auflegen von Blättern der Impatiens fulva und Einreiben der entzündeten Stellen mit den Blättern. Dies als ein Beispiel aus vielen Mittelchen, die empfohlen worden sind. Das beste ist jedenfalls, den Arzt aufzusuchen, der z. B. durch Abwaschungen mit in 70%igen Alkohol ge- tauchten Wattebauschen Erfolg haben wird. Da mich die Erkrankungen durch hautreizende Pflanzen (die sog. Phytonosen) interessieren, bitte ich die Herren Gärtner, mir ihre diesbezügliche


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