. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. Nervensystem der Muscheln. 447 Das Nervensystem der Lamellibraiichier (438—446j ist ein schönes Beispiel dafür, daß durch phylogenetische Spekulation sehr verschiedenartige Ergebnisse der vergleichenden Anatomie verständlich werden. Denkt man sich die pedalen Markstränge der angenommenen Stammform (437) auf ein Paar Ganglien konzentriert und die vier hintersten Ganglien zu einem Paar Viscerobranchialknoten verschmolzen, so muß ein Nervensystem entstehen, wie es primitiven Muscheln eigen ist: bei Nucula (438), Solemya und bei der v


. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. Nervensystem der Muscheln. 447 Das Nervensystem der Lamellibraiichier (438—446j ist ein schönes Beispiel dafür, daß durch phylogenetische Spekulation sehr verschiedenartige Ergebnisse der vergleichenden Anatomie verständlich werden. Denkt man sich die pedalen Markstränge der angenommenen Stammform (437) auf ein Paar Ganglien konzentriert und die vier hintersten Ganglien zu einem Paar Viscerobranchialknoten verschmolzen, so muß ein Nervensystem entstehen, wie es primitiven Muscheln eigen ist: bei Nucula (438), Solemya und bei der viel höher differenzierten Gattung Mactra (441) lassen sich die cerebralen und pleuralen Ganglien noch deutlich nebeneinander nachweisen, und dasselbe gilt für die jugendliche, eben fest geheftete Larve von Teredo (443). Auch Dreissensia zeigt noch eine selbständige ontogenetische Anlage des Pleuralganglions. Bei allen übrigen Muscheln sind beide Zentren vereinigt zu einem Cerebropleuralgan- glion. Bei Nucula niichus scheint diese Ver- schmelzung an gewissen Lokalitäten ebenfalls eingetreten zu sein, denn sie wird von Burne behauptet, und bei N. delphinodonia ist sie gleich- falls erfolgt. Bei iV. iiucleus beginnen die Konnektive zu den Fußganglien mit einer cerebralen und einer pleuralen Wurzel, welche bei Solemya sich dicht aneinander legen. Die nahe verwandte Gattung Yoldia zeigt beide Ganglien und Konnektive jederseits vereinigt, wie dies auch für alle andern Muscheln gilt. Als ein primitiver Zustand ist es weiter an- zusehen, wenn bei Nucula (438), Yoldia, dem ganz jungen Teredo (443) und bei Mactra (441) Fig. 438. Nervensystem von Xucula miclens nach Pelseneer. Die mittlere Partie des Fußes ist punktiert. 1 Pleuralganglion, 2 Pleuropedalkonnektiv, ü gemein- samer Stamm der beiden Konnektive zum Fuß, 4 Stato- cystennerv, 5 Pedalganglion 6 Viscerobranchialganglion, 7 hinterer Mantelnerv, 8 Osphradium, .9 Pleurovisceral- konnektiv, 10 Statocyste, 11 Kanal, 1


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