. Die Gartenwelt. Gardening. 44(3 Die Gartenwelt. VII, 38. l;Allf der Dü; Vom Verfasser für die „Gartenwelt" photogr. aufgenommen. regelt sich im letzten Grunde nach unserem Verhältnis zur Natur —, so stehen wir jetzt, nachdem die Freude an dramatisch bewegter Natur durch Generationen hindurch an- erzogen ist, auch auf allen Gebieten der Kunst unter dem Banne der lebhaft bewegten freien Linie. Wir haben die Gartengestaltung aller Zeiten und der unsrigen (im Jahrgang 1900 der Gartenwelt) aus der jeweilig herrschenden Welt- anschauung abgeleitet — heute sehen wir, dass wir auch auf


. Die Gartenwelt. Gardening. 44(3 Die Gartenwelt. VII, 38. l;Allf der Dü; Vom Verfasser für die „Gartenwelt" photogr. aufgenommen. regelt sich im letzten Grunde nach unserem Verhältnis zur Natur —, so stehen wir jetzt, nachdem die Freude an dramatisch bewegter Natur durch Generationen hindurch an- erzogen ist, auch auf allen Gebieten der Kunst unter dem Banne der lebhaft bewegten freien Linie. Wir haben die Gartengestaltung aller Zeiten und der unsrigen (im Jahrgang 1900 der Gartenwelt) aus der jeweilig herrschenden Welt- anschauung abgeleitet — heute sehen wir, dass wir auch auf einem Nebenwege, dem der Prüfung des allgemeinen Kunstempfindens unserer Zeit, zum gleichen Ziel gelangen. Das gleiche Kunstempfinden geht immer durch alle Kunst- zweige mehr oder weniger gleichzeitig als nährender Lei >ons- saft hindurch: ist dieser überall hingelangt, so entsteht eine allgemeine „neue Kunst" als Frucht an allen Zweigen. Baukunst, Malerei, Bildnerei, Tonkunst (Richard Wagner), reimlose Dichtungen, im Anschluss an alle das Kunstgewerbe in Möbeln, Ziergeräten, Buchschmuck, Plakatkunst, Weberei, Tapeten, sie alle gehorchen den Gesetzen der freien, lebhaft bewegten Linie. In der Dichtung und Tonkunst ward die freie Linie zum freien Rhythmus, zum Tongang, in der Malerei zur grosszügigen Flächenkunst, in der Bildnerei umgrenzt sie, statt des steifen Sockels mit strammgehenden Figuren, gleich- sam in einem Augenblick des bewegten Lebens festgebannte Menschen in freier Haltung auf natürlichem Standpunkt, In der Baukunst endlich ward die Umgrenzung frei und wechsel- voll durch den Grundsatz, aus den Zwecken des Innern, (scheinbar) absichtslos das Aeussere sich entwickeln zu lassen. — Geht uns das alles an, uns hier in der Gartenwelt? — Wie wenden wir nun die bewegte Linie im Garten der Ebene an, wo sie uns doch nach unseren früheren Ausführungen durch die „Natur der Landschaft, in welcher unser Garten liegt"-, versagt ist? Unsere


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